Borderline-Störung Beziehung 2

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Die Abwertungs- und Trennungsphasen treten ja beim Borderliner schlagartig auf (Sie telefonieren zärtlich und Madame hat auf einmal einen Eisprung, welches Sie natürlich nicht wissen, es wird Ihnen auch nicht gesagt sondern kommt später als Ausrede -- Sie haben sicher schon bemerkt das ein Borderliner für alles eine Erklärung hat, sei sie auch noch so utopisch er stellt sie als wahr hin) und wie Sie wissen geht er mit äußerster Härte und Kälte vor. Die ist bedingt durch seinen Spaltungsmechanismus, sein Manipulationsverhalten und das Wissen, welches diese Menschen absolut zielsicher wahrnehmen, um Ihre Druck- bzw. Schwachpunkte. Um es wieder auf deutsch zu sagen in diesen Situationen behandelt er Sie wie Dreck, den Menschen den er noch vor Stunden so liebte.

Aus den anderen Kapiteln wissen Sie bereits um die sofortige Trieb- Bedürfnisbefriedigung, um seine innere Leere, die inneren Ängste und Spannungen, um die enormen Energien die durch die Spaltung vorhanden bleiben und nicht abgebaut werden können. Sie wissen um das Macht- und Kontrollbedürfnis, wissen um die Projektion, und seine verzerrte Realitätswahrnehmung und wissen um die spezifische Persönlichkeitsstörung in der der Borderliner liegt.

Normale Beziehungen zerbrechen in der Regel zu 80% an fehlender Kommunikation bzw. Interaktion zum Partner. Sie leben sich auseinander. Nicht so die Borderline-Beziehung. Sie zerbricht nicht sondern wird schlagartig beendet, besser ausgedrückt zertrümmert. Es findet kein, bedingt durch das ständige auf und ab Auseinanderleben, oder gar eine Auseinandersetzung mit den Geschehnissen, statt.

Betrachten wir uns ganz kurz die Kommunikation in eine Borderline-Beziehung. Es ist nicht so das mit einem Borderliner nicht reden (Kommunikation beinhaltet aber wesentlich mehr) können, in seinen Idealisierungsphasen sogar sehr gut. Dennoch spricht einiges gegen eine gelungene, oder zu gelingende, Kommunikation.

  • Hat der Borderliner eine verzerrte Realitätswahrnehmung.
  • Seine Realitätsprüfung funktioniert auf einem niedrigerem Niveau wie Ihre.
  • Der Borderliner lügt nicht (nur im Rahmen der Manipulation) er irrt. Das heißt er glaubt das was er sagt, in diesem Moment. Es ist "seine" Wahrheit.
  • Durch den Spaltungsmechanismus kann er Sie nicht ganzheitlich wahrnehmen, auch nicht die in sich vereinigten Widersprüche. Dieser Mechanismus kann innerhalb eines Gesprächs mehrmals hin und her schlagen.
  • Da sein Inneres instabil ist kann er das Besprochene nicht beibehalten.
  • Seine Einsichtigkeit oder Abwehr beruht nur auf dem Moment.
  • Unterliegt er dem Macht- Manipulations- und Kontrollbedürfnis.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, das den Forderungen des Borderliners sofort nachgegeben werden muss, dass solche Kommunikationssituationen unter einem enormen Spannungs- Erregungsniveau liegen. Die Kommunikation ist also zum Scheitern verurteilt, anhand der obigen Punkte und weil der Borderliner keine Spannung ertragen, schon gar nicht kontrollieren, kann. All diese Punkte, wobei auch hier eine Rolle spielt ob Alkohol getrunken wird, führt nur zu einer Beispiel-Situation 1 zwischen beiden. Zumal Sie ja auch bereits wissen das der Borderliner ein ganz anderes Zeitempfinden hat als Sie. Was für Sie Stunden sind sind, für ihn Tage, was für Sie Wochen sind sind für ihn Monate. So werden Sie oft feststellen das Sie sagen "Mensch das haben wir doch letzte Woche erst besprochen, warum hältst du dich nicht daran?" und er sagt "ach das ist doch schon ewig her".

Wir wissen um die drei Hauptängste die der Borderliner in sich trägt. Angst vor dem Verschlungen werden, obwohl er die Symbiose sucht. Angst vor dem Verlassen werden, obwohl er immer wieder absolute Distanz herstellt. Angst vor der chronischen inneren Leere. Angst erzeugt Spannung, Spannung ist Energie die den Drang hat sich frei zu setzen. Beim Mann in der Regel nach außen, bei der Frau in der Regel nach innen. Spannung erzeugt Angst und diese wiederum Aggression. Der Borderliner öffnet also sein Ventil, egal wie das jetzt mal aussieht. In der Regel ist es auf Sie gerichtet, da er Sie liebt und seine freiflottierende Angst zielgerichtet werden muss. Paradox oder? Sie sind die Mutter und zum Teil Vater. Wie bereits gesagt kann dies ein Gedanke, ein Impuls, "ein Definitionen", eine Situation auslösen.

Ein Fallbeispiel

(M. weiblich und leidet unter der Borderline-Störung), K. männl. Der Ausgangspunkt der nun folgenden Kommunikation kann alles sein. Ein Wutausbruch von M., ein Streit, eine kurze Trennung oder die Androhung dessen von M. Es spielt keine Rolle. Der Ursprung ist das M. Angst hat. M`s Spannung erhöht sich explosionsartig. M. kann natürlich ihre Angst nicht artikulieren. Sie sagt nicht "ich habe Angst von dir verschlungen zu werden oder verlassen zu werden" In der Regel hören Sie "ich fühle mich von dir unter Druck gesetzt, oder kontrolliert, oder das geht mir alles zu schnell, ich habe Angst vor dir, etc."

K: " was ist los mit dir, warum reagierst du so, was hast du nur?"

M: Angriff "ich fühle mich von dir unter Druck gesetzt, kontrolliert, etc."

K: "aber du wolltest doch das ich das und das mache"

M: "ja aber das geht mir jetzt alles zu schnell"

K: "wieso zu schnell?"

M: "so bin ich nun mal"

K: "Schatz komm mal her, es sind wieder deine Ängste die hochkommen, stimmts?"

M: "ja" (wie ein Kind kommt M. auf K. zu schmiegt den Kopf an seine Schulter und weint)

K: "was sind das für Ängste?" (hier versagt der Borderliner da er es ja nicht erklären kann)

M.: "ach ich weiß auch nicht, mich kotzt das alles an"

K: " was kotzt dich alles an?"

M: " ach die auf der Arbeit"

K: " willst du darüber reden?"

M: "lass mich einfach in Ruhe" (der Kopf zieht sich zurück, der Blick wird kalt und hart)

K: " komm her, du brauchst keine Angst zu haben, ich beschütze dich und bin immer bei dir aber du musst mit mir darüber sprechen wenn deine Ängste hochkommen, dann kann ich dich auffangen, ok?"

M: " ja, mache ich"

K: " wirklich, versprich es "

M: " doch mache ich wirklich, ich liebe dich doch und will dich nicht verlieren"

K: "ich weiß, aber muss es denn immer erst soweit kommen?"

M: "nein, du hast recht, ich will das ja auch ändern, danke für dein Verständnis"

Ironisch gemeint hatte diese Kommunikation eine klare Zielsetzung und ein klares Ergebnis. Sie endet natürlich in Leidenschaft und Liebe und man sollte meinen alles sei gut, denn nach dem Akt, welches für M. wieder die Symbiose herstellt, hat M. natürlich keine Ängste mehr und hat sie auch vergessen. Ist es auch, bis zur nächsten Angst von M. Und nun sollte man meinen M. erinnert sich an das Besprochene. Weit gefehlt. M. öffnet wieder das Ventil und reagiert wie immer. (Vergangenheit bestimmt die Gegenwart)

Meist sehen solche Interaktionen ganz anders aus. Entweder es wird sich geprügelt, Geschirr fliegt durch die Luft, das eine oder andere geht zu Bruch, einher mit hysterischen Anfällen, es wird Kampfstellung mit Messer bezogen usw. Oder einfach nur das vom Borderliner Hass, Negierung, Abwertung, Realitätsverdrehen, Beschuldigungen und Beziehungsabbruch kommen.

Dazu schauen wir uns ein weiteres Beispiel an. (so vielfältig das Borderlinespektrum ist so vielfältig sind auch die Reaktionen)

Nehmen wir hierzu J. und K. (M. Borderline-Störung, weiblich): J. ist in der Tagesklinik und ist zeitlich verhindert ein dringendes Telefonat zu führen. Ohne J. zu informieren nimmt es K. in die Hand und macht für sie den Termin in der Hoffnung J. Stress abzunehmen und sie zu unterstützen. Hinzu kommt das J. wie jeder Borderliner die Dinge vor sich herschiebt. (nun muss man, zum Verständnis, erwähnen das es um einen weiteren Termin bei der Polizei wegen Missbrauch (Vergewaltigung geht.)

Das Ergebnis: J. dreht auf 180, fühlt sich hintergangen (natürlich weil sie im Prinzip erwischt wurde wieder mal alles vor sich her zu schieben). Keine Erklärung seitens K. hilft. Im Gegenteil es folgen Vorwürfe, dass ihr Selbstbewusstsein jetzt noch weiter runter ist und alle sie behandeln wie ein Baby. Im weiteren Verlauf erfolgt dann die Abwertung jeglicher in der Beziehung noch gestern gut gewesenen Dinge, natürlich auch jeglicher Hilfe die K. je geliefert hat. Dies z.B. mit dem Satz " ich habe dich nie um Hilfe gebeten". Als nächstes geht J. in die Provokation und und wie Borderliner provozieren können weiß jeder der je in einer solchen Beziehung steckte. Da kann kommen " du hast mich doch nie geliebt, du liebst mich doch gar nicht, du wolltest doch nie wirklich ein Kind mit mir, usw." Als nächstes kommt dann die Selbstabwertung die natürlich fein mit dem geschehen Missbrauch verwoben wird. " ich bin eine Hure, ich wollte es doch so". Jegliches Aufbauen und Dagegensprechen hilft hier nichts. Nun kommt der erste Dolch ins Herz " ich werde zur Polizei gehen und X entlasten, denn ich wollte es ja, Fallbeispiel S., denn ich bin so".

Das Ihnen hier der Borderliner eine eindeutige und auch wahre Information gibt, ahnen Sie nicht im geringsten.

Sie (K) drehen mittlerweile völlig am Rad und wissen nicht mehr ein noch aus. Stecken im Zwiespalt. Legen Sie auf sind Sie Täter nach dem Prinzip " ha, ich wusste es doch, du bist auch nur wie alle andern", legen Sie nicht auf gehen Sie an Ihre psychischen Grenzen.

Aber weiter im Geschehen. M. reagiert wie jeder von Ihnen bereits bemerkt hat psychotisch. Das heißt sie kann die Realität nicht mehr sehen. Der Weg in die Psychose selbst ist nicht mehr weit. Nachdem die Selbstabwertung nun durch ist, kommt die Suizidankündigung. Bei einem Borderliner (Borderline-Störung) wissen Sie nie ob diese wahr gemacht wird. In der Regel, dies sagte ich bereits, nicht da es ein Hilfeschrei ist. Die Unterscheidung allerdings wie weit der Borderliner psychotisch reagiert fällt am Telefon sehr schwer. Rufen Sie die Polizei sind Sie wieder der Täter ("denn Sie haben diese ihm auf den Hals gehetzt") dies wird er später sagen). Das Sie sich Sorgen machen sieht ja der Borderliner nicht denn er hat schon Spaltung. Er sieht seine Umwelt nicht mehr.

Unter Umständen hört K. (Sie) "lass mich in Ruhe, die Beziehung ist endgültig vorbei, es gab nie eine Beziehung, du hast mich manipuliert, dass wollte ich gar nicht, ich habe erkannt das ich mit dir nicht glücklich werden kann, meine Gefühle zu dir sind weg", usw.

Nun fängt das Spiel erst richtig an.

J. sagt K. wie sie es machen will (Suizid) und wann. Dann kommen SMS " Zettel liegt auf dem Tisch, alles steht drauf, mach's gut, ich wünsche dir ein schönes Leben, such dir eine die zu dir passt, vielleicht im nächsten Leben, nehme kein Handy mit, liegt auf dem Tisch, brauchst gar nicht versuchen mich zu erreichen, mich wird keiner finden, usw."

K (Sie) schon völlig am Boden zerstört, kann keinen klaren Gedanken fassen. Egal was K. nun tun würde es wäre verkehrt. Die meisten der männlichen Partner halten einem solch enormen emotionalen Druck in diesem Moment nicht stand und betrinken sich oder machen sonst etwas, nur um diesen Schmerz los zuwerden.

Machen wir uns nichts vor, in dieser Hinsicht sind die meisten Männer Weicheier und brechen zusammen wie ein Kartenhaus. Denn alles an was Du als Mann geglaubt hast verliert sich in einem Nebel der Hilflosigkeit und Ohnmacht. "Du konntest nicht helfen, sie nicht halten, nicht beschützen. Was ist deine Liebe denn wert?" Diese oder ähnliche Gedanken werden in Ihrem Hirn aktiviert. Das Sie gerade fein säuberlich in das Spinnennetz der schwarzen Witwe eingesponnen werden begreifen Sie nicht einmal ansatzweise.

Aber weiter.

Auf einmal klingelt das Telefon. K. geht ran und was hört er? Ihre Musik (Engel fliegen einsam), reden ist unmöglich. Der Borderliner verstärkt hier sehr gezielt Ihr Gefühl das er es, den Suizid, tun wird, zumal K. eine SMS bekommt, " so und soviel Tabletten habe ich drin drin, fahre jetzt Auto bis es klappt". Natürlich sieht der Borderliner nicht was er anrichten kann, denn er könnte sonst wen überfahren. K. ist verzweifelt, auch hier wieder --- nein der Borderliner denkt und kann nicht daran denken wie es K. (Ihnen) geht. Abgespalten. Dieses Spiel geht jetzt über Stunden. Bis Sie heulend wie ein Hund aufgeben, einlenken oder sonst etwas tun, nur damit es aufhört.

Was kann K. tun?

Solange die SMS funktionieren weiß er sie lebt. Er hat nur 3 Möglichkeiten.

  • Entweder er setzt J. unter Druck und spekuliert darauf das sie noch empfindet und der psychotische Zustand langsam abgeklungen ist " entweder du fährst jetzt nach Hause und wir reden dann, oder es ist endgültig vorbei" (hier geht er das Risiko ein J. schaltet auf stur, welches die Regel ist --- doch J. weiß nicht wie weit sie gehen kann)
  • 2. Variante : " ok, fahr doch vor die Mauer ist mir doch egal" -- die Gefahr ist hierbei -- "ha, ich wusste doch das ich dir egal bin, danke das du es mir so einfach machst" und tut es
  • 3. Variante: sich auf nichts mehr melden, egal welche Anrufe oder SMS. (Gefahr hierbei ist " keiner liebt mich, was soll ich noch hier?" und tut es)

Ein Rezept gibt es leider nicht und jeder der in eine solche Situation kommt muss für sich selbst entscheiden. Die inneren Vorwürfe und Schuldgefühle kann Ihnen keiner nehmen. Doch über eines sollten Sie sich im Klaren sein. Nicht Sie haben sich in diese Situation gebracht sie wurde fein sauber von Ihrem Gegenüber gesteuert, und auch wenn K. nicht den Termin gemacht hätte, so hätte es an anderer Stelle genauso geknallt.

Aber kommen wir noch einmal auf J. zurück.

K. entscheidet sich für die erste Variante. Nun kommt J. in`s emotionale Schleudern, denn mit dieser Reaktion hat sie nicht gerechnet. (grübel, eigentlich sollte doch K. (Sie) emotional zusammenrutschen wie immer)

K. hat den Spieß umgedreht. J. Hilfeschrei und Provokation hat also nicht so funktioniert wie sie sich das, und hier haben Borderliner eine emense bildhafte Vorstellungskraft, vorstellte. Natürlich sagt sie nicht "ok. ich fahre jetzt nach Hause". Soll doch K. noch eine Weile zittern, denn er war ja derjenige der J. weh tat. Sie erinnern sich? Er hatte sie hintergangen. Ergo hört er eine ganze Weile gar nichts. Nun entscheidet sich K. für die 2. Variante und sagt J. das es ihm reicht.

Jetzt wird es aber eng für J. So schreibt sie eine SMS " bin wieder zu Hause, ich denke DU wolltest reden?" Damit dreht sie die Geschichte wieder. Sie war also Ihnen (k) gegenüber so gnädig sich nicht zu töten.

Nun ruft K. an und die beiden sprechen über das Geschehene. J. wird einsichtig und macht sich ganz klein. Bittet um Verzeihung, lässt sich allerdings die Hintertür offen es wieder zu tun. (emotionale Erpressung) Dies (die Einsicht) kann einige Stunden oder Tage anhalten. Bei der Sie natürlich, wie immer, an die Ewigkeit glauben.

Jetzt folgt die Omnipotenzphase (Omnipotenz = Allmacht) des Borderliners. Das heißt J. behandelt K. wie ein Gebrauchsstück, dies kennt J. (die Borderline-Störung) von sich aus der Vergangenheit und weiß sehr genau wie man damit Menschen manipulieren kann. Wenn sie Lust hat zu antworten (SMS) dann tut sie es, wenn nicht dann eben nicht.

In der Regel ist es so, dass Sie wenn der Borderliner nicht will, Sie auch nicht mit ihm reden können. Dann unterbindet er auch jede Möglichkeit der Kommunikation, egal mit welchen Mitteln. Sein Motto ist "ich will / ich will nicht". Alles oder nichts. Schwarz oder weiss. Jetzt will ich reden, und dann gibt er auch keine Ruhe, oder es wird gleich auf Trennung gegangen. So, (siehe vorherige Seite), ist bei Ihnen erst mal alles durcheinander. Anders ausgedrückt, Ihr Spannungs- Erregungsniveau ist sehr weit, am Rande des Kollapses, oben, ihre Nerven bis aus äußerste gereizt, Sie befinden sich nicht mehr in der Mitte.

Just in diesem Moment kommt der Borderliner und verlangt mit Ihnen zu reden, oder die sofortige Versöhnung, natürlich in Form der Symbiose. Bitten Sie ihn jetzt um Zeit haben Sie die Katastrophe. Sie sind im Zwiespalt und haben kaum eine Wahl. Beides unterliegt einer massiven Forderung seitens des Borderliners. Geben Sie nicht nach beginnt das Borderlinespiel wieder von vorne. Geben Sie in der Versöhnung nach bekommt er wieder ein Stück mehr Macht und für Sie ist es keine 100%ige, da Sie nicht verarbeiten konnten. Lassen Sie sich auf die Kommunikation ein können Sie sich ausmalen das diese im Moment von vornherein zum scheitern verurteilt ist.

Sicher haben Sie schon bemerkt das Sie sich innerhalb der Beziehung ständig rechtfertigen müssen und zwar für alles und den überzogenen massiven Forderungen nachgeben müssen. Das befriedigt sein Macht und Kontrollbedürfnis, da Sie es natürlich tun.

In eine normalen Beziehung pegeln sich Verhaltensmuster und Kommunikationsmuster aufeinander ein. Durch das nicht vorhersehbare, instabile, Verhalten eines Borderliners, bzw. der Borderline-Störung, ist dies in solchen Beziehungen unmöglich. Grundlage einer tragfähigen Beziehung ist aber die funktionierende Kommunikation bzw. Interaktion beider Partner.

Jeder Mensch kommuniziert. Man kann nicht nicht kommunizieren. Die Kommunikation ruht auf zwei Säulen, der verbalen und der nonverbalen. Die verbale macht nur ca. 15% aus. Das schwierige ist, dass der Borderliner immer zwei, sich widersprechende (Definitionen), Botschaften sendet. (Paradoxum der Kommunikation) Noch einmal zur Frage " warum habe ich mich in einen Borderliner verliebt und er sich in mich?"

Zum ersten wussten Sie ja nicht das er/sie ein Borderliner ist, bzw. der Borderline-Störung unterliegt. Zum zweiten als Sie es merkten war es wahrscheinlich schon zu spät und Sie saßen in der (Sucht) Falle. Als nächstes müsste man fragen, wenn dann, welcher Komplementärstörung Sie unterliegen und wie stark diese ausgeprägt ist. Aber das ist erst einmal zurückzustellen denn spielt im Moment des Kennenlernens keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Sie spielt eine Rolle in der Frage warum Sie sich nicht lösen können oder konnten.

Aber gehen wir vom 1. Moment des Kennenlernens aus. Jeder Mensch trägt in sich ein Imago, sagen wir einfach ein geprägtes Bild (Imagos = Urbilder, welche sich im Über-Ich befinden und sich aus mehreren Teilen zusammensetzen, dazu zählen Mutter, Vater, erste Bezugspersonen. Jedes der Imagos ist nicht vollständig), also sagen wir besser eine Landkarte. Weil, wie gesagt die Imagos nicht vollständig sind, ist somit diese Landkarte zerrissen.

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Der grüne Bereich sind Sie, besser Ihre Landkarte, der weiße Teil der der Ihnen fehlt. Die Grund- Urprägung dieser erfolgt vom 0-4. Lebensjahr und wird in der Regel durch die Eltern gelegt. Alles was bis dahin geprägt oder auch zerstört wurde ist nicht mehr änderbar. Bedenken Sie bitte das die Borderline-Störung eine frühkindliche Störung ist und genau in diese Zeit fällt.

Zurück. Sie wissen bereits der Borderliner ist eine perfekte Leinwand. Jeder Mensch projiziert bewusste und unbewusste Dinge auf den anderen. Seien es Wünsche oder Vorstellengen. Sie projizieren Ihre Landkarte auf den Borderliner und gleichzeitig die Suche nach dem fehlendem weißen Stück auf den Borderliner.

Nun passiert folgendes: Da der Borderliner auf der Suche nach der Symbiose ist und keine innere Landkarte, kein Imago (Urbild) hat, keines haben kann, spiegelt der Borderliner zurück "ich bin das fehlende weiße Stück, was dir fehlt". Weiterhin sendet er die Information "nimm mich, ich bin bereit, ich erfülle all deine Wünsche, ich bin das was du suchst". Dieses Signal verstärkt er in der Regel durch mehrere sexuelle Bereitschaftssignale. Wobei es natürlich auch hier auf den Unterschied Mann / Frau ankommt. Der Borderliner spiegelt also Ihre Spaltung perfekt zurück.

Nun unterliegen Sie einem sogenanntem Paradigma. Das heißt Sie lassen nur Informationen zu die Sie zulassen wollen. Dieser Vorgang wird durch Ihre Psyche gesteuert und geschieht unbewusst. Sie haben also, bildlich, ein Gitternetz, ein Sieb, im Kopf durch welche nur bestimmte Informationen fallen, alles andere blenden Sie aus. Auch wenn der Borderliner Ihnen signalisiert oder die Info sendet "mit mir stimmt was nicht" und das tut er, würden Sie diese nicht zu lassen. Wenn jetzt wieder Alkohol oder anderer Stoff im Spiel ist verschiebt sich dieses Paradigma sowieso zu Ihren, in dem Moment, Gunsten, später Ungunsten.

Zurück zu Ihrer zerrissenen Landkarte. Jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens auf der Suche nach diesem fehlendem weißen Teil der Landkarte. Je besser der fehlende weiße Teil zu Ihrer Landkarte passt, als desto besser empfinden Sie es. Aber da gab es nur einen Menschen, Ihre Mutter in den ersten Lebensjahren, bei dem das so war. Der Mensch sucht also das Komplementär seiner zerrissenen Landkarte um die Einheit die er verloren hat wieder herstellen zu können. Je besser das Gegenstück in dieses passt desto größer empfinden Sie die Leidenschaft und "Liebe".

Patsch, genau an dieser Stelle schnappt der 2. Teil der Borderlinefalle zu. Sie haben das gefunden wonach Sie ewig gesucht haben. Da dies natürlich auch so ist, zumindest die ersten Wochen, verschafft es Ihnen und dem Borderliner auch, inklusive der Glückshormone im Hirnstoffwechsel ein Gefühl welches Sie schon einmal kannten.

Richtig als Baby in den Armen der Mutter. Auch das ist wieder unbewusst.

  1. Was können Sie nun tun um nicht in diese Falle zu tappen?
  2. Was können Sie für diese Beziehung tun?

zu 1.) Erst einmal wenig.

Nichts Trinken??? Hilft auch nicht. Ihr Paradigma arbeitet ja perfekt. Sie können natürlich auch nicht den Menschen zum Psychiater schleppen, mit der Bitte um Überprüfung. Der Mensch entscheidet zu 85% aus dem "Bauch" das heißt nach Gefühl und nur zu 15% aus dem Verstand, aus der Logik heraus. Das liegt an unseren 3 Gehirnen. Sitz Ihrer Gefühle ist das Mittelhirn, limbische System, und dieses ist wesentlich älter als der Sitz des Verstandes (Großhirn) und hier geht Alter vor Schönheit und Größe. Aus diesem Grund hat das limbische System immer das stärkere Sagen. Die Vorgänge sind wesentlich komplizierter, sollen aber hier gar nicht vertieft werden.

Des weiteren unterliegen Sie bei all dem einer Gedankenfalle, da Sie, wie bereits gesagt, ausblenden.

Die Gedankenfalle:

  • mich hat er/sie "ganz" anders kennen gelernt
  • bei mir wird er/sie nicht lügen und betrügen
  • mich liebt er/sie wirklich
  • ein solches Ausmass an Gefühlen hat er/sie keinem vor mir entgegengebracht
  • wir sind Seelenverwandt
  • über mich wird er/sie im nachhinein nicht so abwertend sprechen wie über seine/ihre Ex-Partner
  • die Dinge (Liebe, Hilfe, Vertrauen, Anstand, Treue, etc.) bekomme ich auch zurück
  • je mehr Quantität ich gebe desto höher ist die Qualität ist die ich zurückbekomme
  • ich kann ihm/ihr wieder vertrauen (nach Vorfall) denn er/sie scheint es ehrlich zu meinen und zu begreifen
  • er/sie wird sich ändern, durch meine Liebe schafft er/sie das
  • ich muss doch nur mehr Verständnis aufbringen, da er/sie "krank" ist
  • diese starken Gefühle, diese Liebe ist unzerstörbar
  • Sie hören nicht auf Ihren Bauch
  • Sie geben immer wieder den Drohungen, den emotionalen Erpressungen des Borderliners nach (in der Regel Beziehungsabbrüche, Suizidandrohungen, Selbstverletzungen, unrealistische Forderungen, Schuldzuweisungen)
  • Sie glauben an den ethischen Grundsatz "wenn ich nicht verletze werde ich auch nicht verletzt"
  • Sie glauben an den biblischen Grundsatz "wenn dir jemand auf die rechte Wange haut dann halt ihm auch die Linke hin" (ja nicht wehren, denn es könnte ja dann alles aus sein)

Einige der nachfolgenden Ratschläge könne Ihnen vielleicht helfen, gewisse Dinge früher zu erkennen. Bedenken Sie immer das die Borderline-Störung ein breites Spektrum besitzt, die Ausprägungen unterschiedlich stark sind und es eine große Rolle spielt wann sie ausgebrochen ist. Eine weiter Rolle spielt ob Sie oder der Borderliner rechts oder linkshirngelagert ist. Borderliner sind in der Regel rechtshirngelagert.

Siehe auch