Rat für Partner und Borderliner

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Für Partner

Der Borderliner ist auf der Suche nach Liebe, die ihm nie gewährt wurde in den ersten Lebensjahren. Deshalb sucht er die nicht erlangte Symbiose, die eigentlich der Mutter gilt. Es ist nicht das was Sie unter Liebe verstehen.

  • er unterliegt dem Spaltungsmechanismus (Idealisierung / Abwertung) = kindlicher Schutzmechanismus der Psyche)
  • er unterliegt dem Manipulationsverhalten
  • er unterliegt dem Macht und Kontrollverhalten
  • er lügt (in Ihrem Sinne), für ihn ist es Wahrheit und Realität. Er lügt aber auch bewusst (in Ihrem Sinne) zwecks Manipulation.

In Ihrem Sinne werden Sie, in der Beziehung, immer wieder Widersprüche feststellen (die für Sie Lügen sind), bedenken Sie der Borderliner meint das in dem Moment so. Sicher Borderliner können lügen wie gedruckt, doch es ist eine Schutzmaske. Hauptsächlich lügt er (was wir dann als Lüge bezeichnen können bei 3 Dingen. Wie oben bereits gesagt zum Zwecke der Manipulation und dem Macht und Kontrollbedürfnis nachgeben zu müssen, wenn er erwischt wird bei einem Widerspruch oder Lüge ( z.B. Fremdgehen), um sich Entscheidungen zu entziehen (hier runter fällt auch die Verlustangst und die Angst vor dem Verschlungen werden)

Ein weiter Punkt der sie als Partner zur Verzweiflung treibt ist das er heute sagt er liebt Sie über alles und in ein paar tagen sagt er "ich kann nicht lieben aber ich habe dich sehr lieb" Verzweifeln Sie nicht daran, auch wenn es weh tut. Borderliner können sich an vergangene Gefühle nicht erinnern. an eine Situation glasklar, aber eben nicht an das Gefühl dabei.

  • Sein Nähe- Distanzverhältnis ist extrem bzw. ohne Grenzen. Es gibt keine Mitte, keine Graustufen, nur schwarz oder weis.
  • Er tut am Anfang ALLES für die Beziehung, zumindest in Worten (das tut er aber immer).
  • er besitzt, bzw. trägt sie in sich, die drei Hauptängste -- Verschlungen werden, Verlassen werden und die Angst der inneren Leere
  • sein Eifersuchtverhalten ist extrem und hat nichts mit Liebe zu tun, sondern mit Angst (den anderen besitzen (Objektbesitz) lindert die Angst), und fehlendem Selbstwertgefühl
  • er unterliegt der Impulskontrollstörung
  • er unterliegt der sofortigen Bedürfnis - Triebbefriedigung
  • er stellt massive unangemessene Forderungen die sofort erfüllt werden müssen
  • er braucht den ständigen "Liebesbeweis" von Ihnen oder von anderen was dann "Mittelpunkt stehen" bedeutet


Was können Sie tun um diese "Beziehung" nicht zu gefährden?

Tut mir leid --- eigentlich gar nichts, denn Sie sind kein Borderliner. Dennoch ein paar Ratschläge:

  • Sein Sie sich im Klaren das, auch wenn Sie der beste Psychiater wären, nicht helfen können.
  • Lassen sie (ihn/sie) in Ausrastmomenten einfach machen, bleiben Sie ruhig, gehen Sie nicht darauf ein, erwähnen Sie es gar nicht.
  • Kritisieren Sie den Borderliner nie (das fängt an damit "du deine Schuhe passen heute wirklich nicht zu dir") der Borderliner empfängt dies als persönlichen Angriff, auf sein Selbstwertgefühl und fühlt sich nicht geliebt.
  • Laufen Sie ihm nie hinter her, so schwer Ihnen das auch fällt. Das gibt ihm die Macht die er sucht. Er kommt schon. Kommt er nicht gibt es jemand anderen. (gute Borderliner ziehen das bis zu 3-4 Wochen durch). Da können Sie aber in der Regel davon ausgehen das es jemanden gibt, doch ihre Bindung noch stärker ist. Gehen Sie im Schnitt von 4- 8 Tagen aus.
  • Geben Sie ihm klare begrenzte Strukturen vor, lassen Sie nie etwas durchgehen was diese Strukturen betrifft, ansonsten wird er es wieder tun
  • Wenn er mit Suizid droht dann lassen Sie ihn. Ich weiß, allein Ihre Liebe verbietet das. Wenn dann machen Sie es unauffällig, er darf davon nichts mitbekommen. Droht er Ihnen offen mit Suizid dann lassen Sie ihn auch, beherrschen Sie Ihre Angst, zumindest für den Moment. Es ist ein Hilfeschrei von ihm (der da heißt "ich will doch nur geliebt werden"), wobei Sie im Moment nicht unterscheiden können zwischen Manipulation oder Ehrlichkeit. Geben Sie nach fühlt er sich zwar geliebt doch auch seine Machtposition stiegt. Geben Sie nicht nach fühlt er sich im Moment noch weniger geliebt. Geben Sie auf keinen Fall nach. Er wird die Strukturen lernen.
  • Wertet er Sie ab lassen Sie sich nicht auf eine Konfrontation ein. Genau das will er, dass kennt er aus der Kindheit, damit kann er umgehen. Im Streit gehen Sie nicht weg, gehen sie auf keinen Fall auf die Beleidigungen oder Abwertungen ein. Er wird Sie so lange provozieren bis er eine Reaktion hat. Am besten fühlt er sich natürlich wenn Sie negativ reagieren, denn auch das kennt er aus der Kindheit. Gehen Sie weg aktivieren Sie seine Verlustängste. Halten Sie ihn auf eine angemessene Distanz und geben Sie ihm Struktur und klare Grenzen. Er braucht Halt. Zeigen Sie Verständnis, kein übertriebenes, für seine Ängste. Weisen Sie ihn darauf hin das seine Ausbrüche unangemessen sind im Verhältnis zur Ursache. Gehen Sie nicht in die Vergangenheit " du hast damals .... doch auch... usw." Bedenken Sie das seine Spaltungsenergien voll vorhanden geblieben sind, und Sie diese somit wieder hervorrufen. Am besten besänftigen Sie ihn indem sie ihn in den Arm nehmen und sagen "komm lass uns aufhören zu streiten, ich liebe dich doch". Er will hören und wissen das er geliebt wird.
  • Auch wenn Sie viel über die Borderline-Störung wissen sagen Sie ihm nie das das "Borderline-Verhalten" ist. Er fühlt sich dadurch stigmatisiert und abgewertet.
  • Vergelten Sie nie Gleiches mit Gleichem, denn er sieht sich und seine Verhaltensweisen ja nicht.
  • Beachten Sie das seine Abwertung proportional zu seiner "Liebe" (Idealisierung) steht.
  • Beweisen Sie ihm Ihre Liebe und das Sie zu ihm stehen angemessen. Auf keinen Fall wenn er es fordert und er fordert massiv. Dann erlangt er Macht über Sie und wird es immer wieder tun.
  • Versuchen Sie jegliche Emotion im Streit zu unterdrücken, aber sein Sie nicht kalt oder abweisend.
  • Sprechen Sie nicht mit ihm wie mit einem Baby, aber sein Sie auch nicht der Lehrer.
  • Verurteilen Sie ihn nicht für seine Vergangenheit (sexuelle Kontakte)
  • In den Trennungsphasen bleiben Sie wie beschrieben.
  • Wenn er kommt und braucht Ihre Hilfe dann sein Sie für Ihn angemessen da.
  • Planen Sie nie mehr wie 3 Tage und das ist hoch gegriffen mit Ihrem Partner dem Borderliner voraus. Durch seine Instabilität ist er kaum in der Lage sich an geplantes zu halten. Im Klartext planen Sie sind Sie verplant. Betrachten Sie alles im 24 oder 48 Stundenbereich.
  • Lassen Sie sich nicht von der frapierenden Ehrlichkeit des Borderliners täuschen. Sie ist Teil der Borderline-Störung. Sie hat nichts mit Vertrauen oder Liebe zu tun. Sie existiert immer dem neuen Partner gegenüber, bezogen auf die Vergangenheit des Borderliners. Die Ehrlichkeit Ihnen gegenüber im Jetzt und Heute steht auf einem anderen Papier.
  • Beachten Sie das Sie das selbstschädigende, suizidale Verhalten des Borderliners nicht ändern oder unterbinden können. Sie müssen mit diesen Ängsten leben. Bleiben Sie bei Suizidandrohungen ruhig und besonnen.
  • Unterstützen Sie ihn auf keinen Fall in der Abwertung der vorangegangenen Beziehung, auch wenn er es fordert. Er wird dadurch sagen das Sie ihn nicht lieben, doch das ist normal. Rechfertigen Sie sich nicht dafür.
  • Rechtfertigen Sie sich grundsätzlich nur wenn Sie sich wirklich rechtfertigen müssen. Das heißt, nicht wenn der Borderliner es verlangt, sondern wenn Sie Ihren Fehler wirklich einsehen und auch gemacht haben. Unterscheiden Sie dabei ob dieser Fehler auf Sie projiziert wird oder Sie einer Manipulation unterliegen der das Kontrollbedürfnis und die Macht über Sie, seitens des Borderliners wieder herstellen soll.


Für Borderliner

  • Beschäftigen Sie sich mit Ihrer Störung, der Borderline-Störung.
  • Erkennen Sie das Sie durch die Kindheit so geworden sind.
  • Erkennen Sie das Sie geliebt werden, trotz ihrer Macken.
  • Setzen Sie den Partner nicht permanent unter massiven Druck für Ihre Liebesbeweise.
  • Konstruieren Sie nicht jedes mal Situationen um herauszufinden "wie weit kann ich gehen? Wie weit liebt der andere mich?"
  • Wenn Sie ihre Ängste spüren teilen sie diese dem Partner mit, auch wenn Sie sie nicht verbalisieren können.
  • Scheuen Sie sich nicht den Partner um Hilfe zu bitten, er wird sie nicht verweigern, wie Ihre Mutter.
  • Teilen Sie ihrem Partner die zwei Hauptängste mit die Sie in sich tragen (Angst vor dem Verlust und Angst vor dem Verschlungen werden).
  • Wenn Sie ihre Fehler (impulsive Reaktionen) einsehen und sei es nur gefühlsmäßig reden Sie mit dem Partner.
  • Verstehen Sie das Ihre freiflottierende (nicht Objektbezogen) Angst zielgerichtet (damit sie einen Namen bekommt) auf Ihren Partner richten, Sie also projizieren.
  • Verstehen Sie das Sie Ihre schlechten Anteile (die sie nicht akzeptieren können) auf den Partner projizieren.
  • Bedenken Sie das Sie Ihren Partner in den Abwertungsphasen regelrecht missbrauchen (durch Ihre Ängste die sie projizieren) Machen Sie keine Versprechen die Sie, durch ihre Instabilität, nicht halten können.
  • Sein Sie sich im klaren das Ihr Partner Ihre Wunden nicht heilen kann. Das Sie auf der Suche nach der Symbiose der Mutter sind und Ihr Partner diese nur kurzfristig liefern kann.
  • Üben Sie sich in Entspannungstechniken. Versuchen Sie soweit es geht nicht der sofortigen Bedürfnis/Triebbefriedigung nachzugeben.
  • Wenn Ihr Inneres zu explodieren droht suchen Sie einen sofortigen Ausgleich, eine Abreaktion, aber nicht am Partner und nicht mit Sex. (z. Bsp. hilft Hände in Eis stecken, oder Eiswürfel in der Hand halten bis es schmerzt oder an die Schläfen halten, oder in den Wald und laut schreien, oder ein Boxsack im Keller, Holzhacken, Garten umgraben, etc.)
  • Versuchen Sie in den Spannungen oder dem Gefühl der inneren Leere keinen Alkohol zu trinken, keine Drogen zu nehmen, nicht durch andere Betten zu hüpfen, bzw. Ihre Spannung durch fremden Sex abzubauen.
  • Denken Sie daran das Ihr selbstschädigende, suizidale Verhalten dem Partner sehr weh tut.
  • Wenn Sie merken das Sie schneiden oder brennen wollen, oder eine andere selbstschädigende Handlung begehen wollen sagen Sie es Ihrem Partner. Bitten Sie ihn um Hilfe des Druckabbaus.
  • Begreifen Sie das Ihre Reaktionen und Ängste aus der Kindheit stammen, Ihr Partner nichts dafür kann.
  • Akzeptieren Sie Ihre Störung, die Borderline-Störung, für sich selbst. Allerdings nicht in dem Sie sagen "ich bin eben so, das hast du vorher gewusst".
  • Akzeptieren Sie ihren Partner als das was er ist "ein Mensch der Sie liebt und nicht vernichten will".
  • Treiben Sie ihn nicht in die Ecke. Er wird beissen oder sich zurückziehen.

Siehe auch