Die Therapieformen

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Grundsätzlich geht keine Therapie von heute auf morgen. Keine Störung, keine Depression, keine Sucht ist von heute auf morgen entstanden und so kann auch keine Therapie ein Problem in kürzester Zeit beheben. Viele gehen in eine Therapie in dem Glauben ihr Zustand verbessert sich sofort. Diese Annahme ist völlig falsch. Wenn alte Strukturen aufgebrochen werden, man an die Ursachen geht tut es erst einmal weh. Oder wie Goethe es sagte "man muss erst einreißen um neu aufbauen zu können". Therapie ist wie eine Zwiebel. Je näher Sie dem Kern kommen desto mehr werden Sie weinen. Erst danach kann und wird es Ihnen besser gehen.


Die klassische Psychoanalyse

Die klassische Psychoanalyse geht auf Sigmund Freud (1856 - 1939) zurück. Er ging davon aus, dass jeder Mensch ein "Grundmuster" entwickelt hat, das wichtige Eigenschaften und Verhaltensweisen enthält, wie er sich z. B. in Beziehungen und bei Konflikten verhält. Dieses Grundmuster ist im Unterbewusstsein verankert und beeinflusst das Denken, Fühlen und Handeln des Einzelnen. Das bedeutet, dass der Einzelne immer wieder auf dieselbe Weise mit Konflikten umgeht, ohne dass er sich dessen bewusst sein muss.

In den Therapiesitzungen der Psychoanalyse redet der Patient über alles, was er gerade fühlt oder denkt oder wovor er sich fürchtet. Diese Form nennt sich auch "das freie Assoziieren". Dabei wird er irgendwann einmal ein "Muster" wiederholen, dass den aktuellen Konflikt mit begründet. Damit hat der Therapeut die Chance, dieses Muster aufzugreifen und anzusprechen.

In der klassischen Psychoanalyse liegt der Patient auf einer Couch. Der Analytiker sitzt hinter dem Patienten, damit der Patient ihn nicht sehen kann. Nur so ist gewährleistet, dass sich Klient und Analytiker nicht gegenseitig ablenken oder beeinflussen.

Die Sitzungen dauern 45 Minuten und finden, ca. 2 mal in der Woche statt. Durchgeführt werden zwischen 160 und 240 Sitzungen, die auf Antrag von den Krankenkassen bezahlt werden.

Die klassische Form der Psychoanalyse wird heute nur noch selten durchgeführt. Sie dient mehr der Selbsterkenntnis und wird in der Ausbildung von Therapeuten und Therapeutinnen angewandt. Grund ist das "offene Ende" der Therapie, das bei der Behandlung von krankhaften seelischen Störungen problematisch sein kann. Akute Beschwerden können so nicht schnell genug angegangen werden.


Die analytische Psychotherapie

Die analytische Psychotherapie hat den gleichen Ursprung, wie die Psychoanalyse. Die klassische Psychoanalyse ist aber für viele Erkrankungen ein zu langwieriges Verfahren. Deshalb hat sich in der Praxis das abgewandelte und straffere Verfahren der analytische Psychotherapie entwickelt.

Ein wichtiger Unterscheid zur Psychoanalyse ist bei der analytischen Psychotherapie die Annahme, dass Kinder in ihrer Entwicklung unterschiedliche Konflikte bewältigen müssen und dadurch reifen. Einige dieser Konflikte bleiben ungelöst und können bis zum Erwachsenenalter im Unterbewusstsein überdauern. Diese ungelösten Konflikte der Kindheit können aber auch in späterer Zeit noch bearbeitet und bewältigt werden. So ist dann die Struktur des Erwachsenen sich von der des Kindes unterscheiden. Das ist ein wesentlicher unterschiedlicher Ansatz als bei der Psychoanalyse, die davon ausgeht, dass kindliche Muster bestehen bleiben und sich nicht verändern.

Die analytische Psychotherapie wird meist in Einzelsitzungen durchgeführt. Sie45 Minuten. Pro Wochen werden ca. zwei durchgeführt über einen Zeitraum von etwa zwei bis drei Jahren. Die Krankenkassen bezahlen auf Antrag bzw. nach einem Gutachten bis zu 240 Sitzungen.

Angewandt wird die analytische Psychotherapie bei Neurosen und Persönlichkeitsstörungen. Psychosen und psychosomatische Störungen können nur begrenzt mit dieser Methode therapiert werden.


Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist eine Abwandlung der klassischen Psychoanalyse, denn sie hat die gleichen Wurzeln. Allerdings gibt es einige wesentliche Unterschiede. Der tiefenpsychologische Ansatz geht von aktuellen psychischen Konflikten aus. Das "Jetzt und Hier" ist wichtig. Von da aus werden dann Erinnerungen an Kindheits- und Jugenderlebnisse aufgegriffen mit dem Ziel, die aktuellen Lebenseinstellungen zu verändern.

Verschiedene tiefenpsychologische Verfahren beruhen auf diesem Prinzip. Deshalb kann man sagen, dass die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie eigentlich ein Sammelbegriff für diese Verfahren ist. Die Therapie findet immer im Sitzen statt. Der Klient kann Mimik und Gestik des Therapeuten sehen und deuten (Gegenübertragung). So ergibt sich eine mehr alltägliche Gesprächssituation zwischen Therapeut und Patient.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie kann in Einzel- oder in Gruppensitzungen durchgeführt werden. Die Sitzungen finden meisten einmal, pro statt. Die Dauer beträgt 45 Minuten. Wie lange die Therapie dauert, richtet sich nach den Beschwerden und Bedürfnissen der Patienten.

In der Praxis ist die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie die am häufigsten durchgeführte Form der Psychotherapie. Sie findet Anwendung bei Neurosen, Psychosen, psychosomatischen Störungen, Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen.


Die dynamische Psychotherapie

Die dynamische Psychotherapie ist ein Verfahren, das von der Psychologin Annemarie Dührssen in den 50er Jahren entwickelt wurde. Sie hat ihre Wurzel in der Psychoanalyse ist aber eigentlich ein tiefenpsychologisch fundiertes Verfahren.

Die dynamische Psychotherapie geht vom Alltagserleben der Patenten aus. Zusammen mit einschneidenden Erlebnissen können unbewusste seelische Vorgänge auf den Klienten einwirken und zu Fehlentwicklungen führen. Daraus ergeben sich auch die Themen bei der Therapie. Schwerpunkte sind das Erleben der Patienten, ihrer Lebensgestaltung, ihres Selbstwertgefühl und ihrer Beziehungen zur Umwelt. Maßgebliche Formeln, die auf gestörte Verarbeitung von Kindheitserlebnissen beruhen, können z. B. sein: "Keiner liebt mich." oder "Ich komme allein zurecht." oder "Das schaffe ich nie."

Diese Grundhaltungen können so fest verankert sein, dass sich Ereignisse immer in dieser Form entwickeln. Diese Form nennt sich auch "eine sich selbst erfüllende Prophezeiung"

Die dynamische Psychotherapie versucht den Patienten zu stützen und das Selbstwertgefühl zu stärken. Das führt zu Erleichterungen im Alltag.

Meistens wird die dynamische Psychotherapie in Einzelsitzungen durchgeführt. Die Abstände der Sitzungen werden nicht so strikt festgelegt, wie bei vielen anderen Therapien. Sie richten sich auch nach dem Bedarf. Das können mehrere Sitzungen in der Woche sein, oder auch einige Wochen gar keine Sitzungen. Insgesamt werden, je nach Notwendigkeit, 20 bis 60 Sitzungen durchgeführt.

Eingesetzt wird die dynamische Psychotherapie bei Neurosen, psychosomatischen Störungen und Persönlichkeitsstörungen. Auch bei Suchttherapie wird sie angewandt.


Die Gesprächspsychotherapie

Die Gesprächspsychotherapie hat sich als eigenständige Therapieform entwickelt und wird vielfach sehr wirksam angewandt.

Carl Ransom Rogers (1902 - 1987) gilt als Begründer der Gesprächspsychotherapie. Mit seinen Forschungen konnte er belegen, dass der Erfolg einer Therapie nicht ausschließlich darauf beruht, welche Methode angewandt wurde. Wichtig ist vielmehr auch die Art der Verbindung zwischen Patient und Therapeut. Diese sollte von Übereinstimmung (Kongruenz), Offenheit bzw. Akzeptanz und Empathie geprägt sein.

Im Mittelpunkt steht der Patient und sein Selbst- (Konzept). Ein Mensch hat von sich selbst bestimmte Vorstellungen, wie er ist und wie er sein möchte. Das ist sein Selbstkonzept. Aber nicht immer stimmen die tatsächlichen Erlebnisse und Handlungsweisen des Einzelnen mit seinem Selbstkonzept überein. Ein Mensch, der sich selbst als rücksichtsvoll und entgegenkommend sieht, kann in heftigen Konflikt mit sich selbst geraten, wenn er sich in einer bestimmten Situation plötzlich rücksichtslos und aggressiv verhält. Dann fühlt er sich nicht in Übereinstimmung mit seinem Selbstkonzept, er ist "nicht echt" bzw. inkongruent.

In der Gesprächspsychotherapie wird versucht, solche Widersprüche im Selbstkonzept des Patienten herauszufinden und offen zu legen. Dabei steht nicht die Vergangenheit, sondern die aktuelle Problematik im Vordergrund. Probleme werden in einem offenen Gespräch herausgearbeitet.

Der Therapeut versucht, den Klienten zu verstehen und vor allem auch, das Verstandene wiederzuspiegeln. In dieser akzeptierenden und einfühlenden Atmosphäre kann der Patient seine eigene Wirklichkeit akzeptieren und von da aus versuchen, sein Selbstkonzept so zu verändern, dass er größere Selbstachtung und Akzeptanz seiner eigenen Persönlichkeit entwickelt.

Die Gesprächspsychotherapie hat zum Ziel, die Wahrnehmung und das Erleben des Patienten so zu verändern, dass er seinen Konflikt erkennt und daraus ein anderes Verhalten entwickeln kann. Die Beschwerden und Symptome des Patienten werden so praktisch indirekt, über ein verändertes Verhalten des Patienten, beseitigt.


Handlungsorientierte Verfahren (z.B. DBT)

Bei den handlungsorientierten Verfahren spielen das Unterbewußte oder auch Konflikte aus der Kindheit eine untergeordnete Rolle. Ziel ist das konkrete aktuelle Problem und seine Bewältigung. Dazu werden spezielle Übungen absolviert, die den Betroffenen trainieren sollen, sein Verhalten so zu verändern, dass sie Störung nicht mehr auftritt.

Grundlage der handlungsorientierten Verfahren ist das lerntheoretische Konzept des Behaviorismus. Der Behaviorismus geht davon aus, das jedes Verhalten eines Individuums, auch komplexes Verhalten, durch eine Reiz-Reaktions-Verknüpfung erklärt werden kann. Es gibt immer eine Ursache und eine Wirkung. Der Behaviorismus wendet dieses Erklärungsmodell auch auf komplexes menschliches Verhalten an. So werden bei den handlungsorientierten Verfahren ganz bewusst Verhaltensstrategien geübt, die auf einen bestimmten Reiz hin ablaufen sollen. Wird dieses neue Verhaltensmuster lange genug geübt, so entsteht eine neue Reiz-Reaktions Verknüpfung, die es einem Betroffenen ermöglicht, seine aktuelle Lebenssituation besser zu bewältigen. Eines der wichtigste handlungsorientierte Verfahren, das heute Anwendung findet, ist die Verhaltenstherapie.


Die Verhaltenstherapie

Bei der Verhaltenstherapie steht die Erkenntnis im Vordergrund. In der Theorie geht man davon aus, dass Gefühle und Verhalten durch die erkenntnisbasierte (kognitive) Verarbeitung von Ereignissen und Wahrnehmungen entstehen. Bei "gestörtem" Verhalten versucht man deshalb, die Bedingungen und Umstände, die zu diesem Verhalten führen, herauszufinden. Auch die Mechanismen, die einen Menschen dazu bringen, ein gestörtes Verhalten immer weiterzuführen, werden untersucht.

Dabei steht nicht die Aufklärung bzw. Aufdeckung des zugrundeliegenden Konfliktes im Vordergrund. Vielmehr wird versucht, durch Aneignung veränderter Einstellungen, Haltungen oder Handlungsschemata das bestehende "gestörte" Verhalten zu verlernen bzw. zu verändern. Häufig können durch ein solches Vorgehen schnell aktuelle Probleme, z. B. Ängste, abgebaut oder sogar ganz überwunden werden.

Grundlage ist das Erlernen von Selbstkontrolle. Ob man "Nichtraucherverhalten" erlernen will, Ängste abbauen möchte, Anfällen von Essattacken kontrollieren lernt, notwendig ist in allen Situationen die Fähigkeit zur Selbstkontrolle durch den Betroffenen. So können negative Denkschemata erkannt und verändert und langfristig eine positive Handlungsalternative erlernt werden.

Durchgeführt werden kann die Verhaltenstherapie in Einzel- oder Gruppensitzungen. Durchschnittlich werden 25 bis 40 Sitzungen veranschlagt. Dabei können unterschiedliche Behandlungstechniken zu Anwendung kommen.

  • Angstbewältigungstraining: Betroffene lernen durch Entspannung aufkommende Ängste zu kontrollieren. Die frühe Wahrnehmung von Spannung und Erregung, die auf aufkommende Ängste hinweisen, wird erlernt.
  • Exposition und Reizkonfrontation: Betroffene werden ihren Ängsten direkt ausgesetzt. Verhalten wird analysiert und schrittweise verändert. Bei der Reizüberflutungstechnik werden Betroffene solange einer Angstsituation ausgesetzt, bis die Situation für sie erträglich wird. Dabei ist eine Flucht bzw. Vermeidungsverhalten nicht zugelassen.
  • Systematische Desensibilisierung: Betroffener lernen zunächst Entspannungstechniken. In entspanntem Zustand werden sie dann nach und nach mit ihren Ängsten konfrontiert, zunächst nur in der Vorstellung, später auch real. Durch den entspannten Zustand wird eine rückwirkende Abschwächung der Angst bewirkt.
  • Rollenspiele: Besonders soziale Ängste werden mit dieser Methode abgebaut. Selbstsicherheit, positive Selbstwahrnehmung und das Üben von sozialen Fertigkeiten bewirkt eine Verhaltensänderung.
  • Problemlösungstraining: Hier werden grundlegende Fertigkeiten zur Lösung von Konfliktsituationen erlernt, z. B. Problemerkenntnis, alternative Lösungen oder Auswahl der günstigsten Alternative.


das katathymes Bilderleben

Das katathyme oder gefühlsmäßige Bilderleben geht davon aus, dass Bilder und Vorstellungen, die während des Tages in unseren Gedanken ablaufen, unbewusste Konflikte und Gefühle widerspiegeln. Das ist bei Tagträumen genau so, wie bei Nachtträumen. Allerdings bleiben die Bilder des Tages meistens unbewusst. In Zusammenarbeit mit einem Therapeuten wird versucht, bewusst Tagträume hervorzurufen, die unter einem bestimmten Thema stehen. Die dabei entstehenden Bilder werden dann zusammen mit dem Therapeuten gedeutet. Oft entschlüsseln Klienten aber die Symbolik der Bilder auch ganz allein. Damit sich aber innere Einstellungen verändern können, ist das Gespräch mit dem Therapeuten notwendig. Zu Beginn einer Behandlung werden ausführliche Gespräche üben die Lebensgeschichte und die aktuellen Beschwerden des Patienten geführt. Der Patient muss genau darlegen, welche Hilfe er erwartet. Das ist sehr wichtig, denn nur so kann der Therapeut auf die individuellen Bedingungen seines Patienten eingehen.

Die Sitzung beginnt mit einer Eingewöhnungs- bzw. Entspannungsphase. Dann gibt der Therapeut ein Bild vor (Haus, Berg, Wiese u.a.) und der Patient füllt das Bild nach seinen eigenen Vorstellungen. Auch freies "Bildern" ohne Vorgabe ist möglich. Nach der Vorstellungsphase beschreibt der Patient genau, was er gesehen hat. In diesem Gespräch werden dann unbewusste Gefühle bewusst gemacht. Der Therapeut bietet dem Patienten Interpretationsmöglichkeiten an, die es ermöglichen, dass der Patient lernt, besser mit seiner Persönlichkeit umzugehen.


Eingesetz wird das katathyme Bilderleben, oft auch Bilderreise genannt, in der Kurztherapie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zur Behandlung von Krisen, Depressionen, psychosomatischen Beschwerden, Zwangsneurosen und bei psychisch bedingten Sexualstörungen.

Standardmotive der Grundstufe und ihre häufigsten Bedeutungen

  • Wiese: Das Motiv der Wiese weckt Bilder von Leben, Ruhe, Fruchtbarkeit, Begegnung. Es gilt als günstiges Eingangsmotiv zu Beginn der Sitzung. Probleme zeigen sich als verdorrte oder eng umzäunte Wiese.
  • Bach: Frist ein Motiv der Persönlichkeit und bedeutet Ursprung, Veränderung, freier Fluß, Rückkehr zur Quelle. Probleme zeigen sich als Stauungen, Überschwemmungen, Trübung des Wassers.
  • Berg: Der Berg steht für Autorität und Rivalität und bedeutet Ausblick und Weitsicht. Probleme zeigen sich als Schwierigkeiten beim Besteigen des Berges.
  • Haus: Das Haus ist oft Symbol der eigenen Person. Je nach Größe und Einrichtung weist es darauf hin, wie sich die Patienten selbst einschätzen.
  • Waldrand: Er hat die Bedeutung, an der Grenze zum Unbewussten zu stehen. Die Lebewesen des Waldes, Lichtungen, Dunkelheit, das Verhalten der Patienten am und im Wald deuten auf ihr Verhältnis zu den Schattenbereichen hin.

Standardmotive der Mittelstufe

  • Partner: Die Begegnung mit realistisch oder in Tiergestalt erscheinenden wichtigen Bezugspersonen gibt Aufschluss über den Umgang der Patienten mit Nähe, Kontakt, Berührung und über die Einstellung zum Partner.
  • Sexualität: Die Einstellung zur Sexualität soll sich aus den "Bildern" zu folgenden Anfangsszenen erschließen lassen: Männer sollen sich vorstellen, von einem Rosenbusch eine Rose abzupflücken; Frauen sollen sich die Szene ausmalen, dass neben ihnen ein Auto anhält und der Fahrer sie auffordert einzusteigen.
  • Aggressivität: Das Bild vom Löwen und seinem Verhalten gibt Aufschluss darüber, wie Patienten zur Aggressivität stehen und wie sie damit umgehen.
  • Ich-Ideal: Ohne nachzudenken, sollen Männer einen männlichen und Frauen einen weiblichen Vornamen aussprechen und sich dazu eine Person vorstellen: sie sollen imaginieren, was diese Person an Besonderem, Begehrenswertem und was sie an Abzulehnendem hat. Dieses Motiv hilft, Identitätsprobleme zu klären.

Standardmotive der Oberstufe

  • Höhle: Noch stärker als das Motiv des Waldrandes ruft das Bild der Höhle Verdrängtes und Unbewußtes hervor. Patienten stellen sich die Höhle vor, warten ab, was aus ihr hervorkommt, spüren, ob sie hineingehen möchten, erleben in der Höhle etwas. Häufig verbindet sich dieses Bild des Eintretens in das Erdinnere mit sexuellen Assoziationen. In der Höhle werden verdrängte Wunschwelten erlebt.
  • Sumpfloch: Es wird eine Beziehung zwischen Schlamm und Schmutz und "dunklen Kräften" unterstellt. Patienten stellen sich einen Sumpf vor, imaginieren, was aus ihm hervorkommt, ob sie hineingezogen werden und welche Gefühle dabei auftreten. Daraus schließen KB Therapeuten auf das Unbewusste.