Die Borderline-Störung im Spektrum ihrer Komorbiditäten

Aus Borderline Zone
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Wie sie bereits aus den anderen Kapiteln wissen, lehne ich den Begriff Komorbidität in dem Bereich der Borderline-Störung, wie er gebraucht und gehandhabt wird ab. Es wäre sicher ratsamer nicht Komorbidität sondern eingreifen anderer Störungen zu sagen und zu definieren, da das Spektrum der Borderline-Störung sehr sehr groß ist.

Die Komorbidität gibt vor, dass eine oder mehrerer Störungen neben der Borderline-Störung, bzw. neben der diagnostizierten Störung existieren. Das mag einfach sein für die Diagnosestellung und den ganzen Schriftkram mit den Krankenkassen etc., doch sicher nicht einfach für den Betroffenen, und schon gar nicht für den Angehörigen.

Seit Jahren sind Spezies daran die Kiste unter einen Hut zu bringen, doch die Lobby wehrt ab. Kosten, meine Damen und Herren, sind der Grund. Man könnte die Borderline-Störung mit in die Dissoziation packen (dort liegen schon sehr viele drin), doch wissen sie genau da gibt es Probleme. Man müsste also hergehen und die gesamte Borderline-Störung aufsplitten. Na vielleicht wird es irgendwann einmal.

Wir wissen es nicht und haben uns so die Mühe gemacht einen Teil der Erklärungen zu liefern. Insofern werden wir also auch von Komorbiditäten sprechen, denn was bleibt uns anderes übrig um den Einklang mit der Lobby zu erzielen?

Wir werden aber einfach veranschaulichen das dieser Begriff in der Borderline-Störung fehl am Platze ist.

Die Borderlinestörung bietet ein sehr breites Spektrum. Ja, fast scheint es so als ob sie alle F60 in sich zu vereinen mag. Als es die Borderline-Störung noch "nicht" gab, gab es schon lange den die schizotypische, die histrionische, die dependente, die paranoide, die asoziale Persönlichkeitsstörung. etc. Es gab mehr.

Wieso ist also nur die Borderline-Störung in der Lage eine solche, Fachleute sagen jetzt "Multikomorbidität", in sich zu vereinen wie keine Persönlichkeitsstörung sonst? Im übrigen ist der Begriff "Multikomorbidität" einzig und alleine anhand der Borderline-Störung und durch das ICD entstanden.

Ganz einfach, weil die Borderlinestörung keine Persönlichkeitsstörung im Sinne des Erfinders ist, denn der Ursprung des ganzen war die Aufteilung der Neurotiker und Psychotiker in sogenannte Formenkreise, und die Gruppe der Borderlinepatienten liess sich in keine von beiden einordnen. Dafür hat man das ICD und DSM, und wie immer waren uns die Amerikaner Längen voraus, denn sie begründeten das so genannte 5 Achsensystem. Aber nein die Europäer müssen wieder alles besser wissen. Wäre ja auch zu einfach gewesen das DSM als ICD zu übernehmen und auszubauen. Da der Borderliner, bzw. die Borderline-Störung sich nun auf der Grenzlinie befindet, deshalb der Name, ist er das eine wie das andere. Man gab also einem Grenzbereich der Psychologie, wie der Psychiatrie, obwohl in keinster Weise erforscht einen Namen, genannt Borderline-Störung. Unwissend darüber welche Folgen das hat, haben wird, und ganz und gar unwissend welchen Bereich es eigentlich trifft und treffen wird.

Dazu ein kleines Bsp. Jeder Programmierer, zum Bsp. einer solchen Page muss eine Datei einem gewissen Ordner, bzw. Gebiet zu ordnen. Tut er es nicht gibt es irgendwann ein heilloses Durcheinander. Jetzt bekommt er eine Datei die mehrere Spektren umfasst. Wo packt er das Ding nun hin? Ergo guckt er wo es am besten, nach seinem Wissensstand passt, und schwubs rein da. Gefunden und zugeordnet wird es dann durch das Menü, hier dann ICD oder DSM. Natürlich hätte er vorher zig Fachleute anrufen können und jeder hätte ihm was anderes gesagt. Die einen sagen in die DIS, die andern in Borderline-Störung, die nächsten "nein, das gehört alles zusammen pack es mal in die posttraumatische Belastungsstörung", wobei der 5. dann ruft "halt das geht nicht nach DSM darf es nicht, aber wenn du es so schilderst nach ICD schon".

Nun sind Sie ein wenig verunsichert? Mach nichts. Der, der die Diagnose bekommt auch und sein Partner um so mehr. Insofern sprechen viele Fachleute heute vom Formenkreis der Borderline-Störung, wie es sich zum Bsp. beim schizophrenen Formenkreis eingebürgert hat. Bevor wir hier also einsteigen einige Erklärungen.

Das DSM, der Ursprung des ICD ist schon mal ganz anders aufgebaut. Im DSM-IV geht es um die pathologische (kranke) Seite des Patienten, nicht um die Zuordnung irgendwelcher Schlüsselnummern. Ein entscheidender und pragmatischer Unterscheid liegt darin das die Forderung des DSM-IV darauf hin ausgerichtet ist das der betroffene Patient durch die Symptomatik beeinträchtigt sein muss, während dieses Kriterium im ICD-10 keine Berücksichtigung findet. Die Systematik des DSM-IV folgt viel eher psychopathologischen Prinzipien, während im ICD-10 die Kapitel pathogenetisch (Krankheitserregend-Entwicklung-Entstehung) geordnet sind.

So verlangt das DSM-IV für eine individuelle Diagnose das eine Person auf allen 5 Achsen eingestuft worden ist. Was wiederum beim ICD-10 gar nicht möglich ist, da es nicht nach dem 5 Achsensystem aufgebaut ist.

  • So liegt im DSM die paranoide -, schizoide -, schizotypische Persönlichkeitsstörung im Cluster A.
  • Die dissoziale-, die Borderline-Störung, die histrionische - und die narzisstische Persönlichkeitsstörung im Cluster B.
  • Die dependente (abhängige) und die zwanghafte (anankastische) Persönlichkeitsstörung im Cluster C.

Alle drei Cluster sind der Achse II (Persönlichkeitsstörungen) zugeordnet. Wobei Cluster A - sonderbar, exzentrisch bezeichnet, Cluster B - dramatisch, emotional, launisch und Cluster B- ängstlich, furchtsam bezeichnet.

Im ICD-10 dagegen, liegen alle (nicht unterteilt) unter F60 den spezifischen Persönlichkeitsstörungen, ausser die schizotype Störung (F21) - der Borderline-Schizophrenie (f21) liegt also im schizophrenen Formenkreis.

Die Herausgeber des ICD-10 warnen ausdrücklich davor sich bei einer Diagnosestellung darauf zu beschränken die einzelnen Kriterien / Items zu bestimmen und zu zählen. Vielmehr sollen die einzelnen Kriterien immer im Zusammenhang mit den klinisch-diagnostischen Leitlinien Anwendung finden. Aus diesem Grund sind auf dieser Page zu jedem Komplex diese Leitlinien mit veröffentlicht.

Die Übereinstimmung des DSM-IV zum ICD-10 schwankt zwischen 33% für die Kriterien der Störungen durch den Gebrauch von psychotropen Substanzen und zum Bsp. 87% für die Dysthymia (chronische depressive Verstimmung). Die durchschnittliche Übereinstimmung des DSM-IV und ICD-10 liegt bei ca. 68%. Aus diesem Grunde hat man sogenannte Cross-Walk erschaffen. Im Bereich der psychischen Störungen hat man im Grossen und Ganzen eine fast vollständige Kompatibilität erreicht.

Wie bereits erwähnt besitzt die Borderline-Störung ein sehr breites Spektrum und somit ist Borderline-Störung nicht gleich Borderline-Störung.

Die sogenannte Multikomorbidität scheint ein Markenzeichen der Borderline-Störung zu sein. Nach Untersuchungen ist an Komorbidität zur Borderline-Störung, im Bereich der Persönlichkeitsstörungen alles vertreten. Da die Prozent Zahlen so unterschiedlich sind lassen wir diese hier aussen vor. Betrachtet man sich die Items der einzelnen Störungen im ICD-10, gerade im Bereich der spezifischen Persönlichkeitsstörungen, ist es nicht weiter verwunderlich.

Die 5 häufigsten Komorbititäten zu Borderline-Störung, aus dem Bereich F60, sind in der unteren rechten Grafik aufgeführt.

Stellen wir uns die Borderline-Störung als Dimension (wobei die Borderline-Störung selbst lediglich ein Subtyp der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung ist) von innen nach aussen vor und legen den Schweregrad der Störung von aussen nach innen fest, das heisst je weiter sie im Zentrum liegt desto ausgeprägter ist die " belastende Symptomatik des Betroffenen", dann sehen wir das sich der Betroffene an jedem x-belibigen Punkt innerhalb der Borderline-Störung selbst befinden kann. (linke Grafik). Nehmen wir nun noch die auftretenden Komorbiditäten der Persönlichkeitsstörungen (rechte Grafik) hinzu, dann sehen wir das sich das Spektrum der Borderline-Störung noch einmal verschiebt. Die Grafik beschreibt zusätzlich die augeprägte Stärke der komorbiden Störung (hier als Bsp. der Narzissmus), die in die Borderline-Störung eingreift.

Ausgehend davon sollte man die Borderline-Störung mit ihren Komorbiditäten anders betrachten. Das Wort und auch die Handhabung der Komorbidität bezeichnet eine zu starke Abgrenzung des "mit krank an der oder der Persönlichkeitsstörung". Dies kann man ohne weiteres bei der Major Depression, der Dysthymie (chronischen Depression), dem posttraumatischen Belastungssyndrom, dem Substanzmissbrauchs, der Bulimie oder Anorexie, alles sehr häufig auftretende Komorbiditäten der Borderline-Störung, sagen.

In der Bordrerline-Störung von einer Komorbidität zu anderen Persönlichkeitsstörungen zu sprechen erscheint wenig sinnvoll und verunsichert die Betroffenen nur noch mehr. Es grenzt schon an psychologischen Wahnsinn Betroffene der Borderline-Störung mit der Diagnose F60.31 + (andere Persönlichkeitsstörungen) xxx + xxx + xxx + xxx zu versehen, da (fast) alle Symptome teil des Borderlinespektrums sind. Genauso ist es ein Wahnsinn einen ADHS-ler mit der Zusatzdiagnose Borderline-Störung zu versehen, da es dies nachweislich nicht gibt und nicht geben kann. Nur weil sich bis zu 20% der Symptomatik (als Bsp. die fehlende oder mangelnde Impulskontrolle -- die beim ADHS allerdings biochemische Ursachen hat) überschneiden wird aus einem ADHS kein "noch dazu" Borderliner und aus einem Borderliner kein "noch dazu" ADHS-ler.

Anhand der Grafik ist einmal die Borderline-Störung mit ihren eingreifenden Symptomen aus anderen Persönlichkeitsstörungen dargestellt. Unter dem Borderlinespektrum, welches die gesamte Borderline-Störung (F60.31) darstellen soll, sehen Sie "Borderlinestruktutren" die mehr oder weniger jeder von uns in uns trägt. Extravertierte Menschen, oder gewisse andere Störungen tragen stärke Borderlinestrukturen in sich wie introvertierte Menschen. Erst wenn der Balken "Borderlinestrukturen" sich zu 100% in der unteren Ebene deckt kann man von einer Borderline-Störung sprechen. Wie sie sehen kann das Ausmass der Borderlinestrukturen unterschiedlich sein. Wie in der unteren Grafik dargestellt würde es sich in dem Falle gerade mal um eine emotional instabile Persönlichkeit, möglicherweise vom Typ "impulsiv" F60.30 handeln.

Im weiteren Verlauf ist der Einfluss, sprich Symptomatik, anderer Persönlichkeitsstörungen (am häufigst auftretenden) auf die Borderline-Störung, welche dann in der Gesamtheit das Spektrum ergeben, dargestellt. Hier die (von oben nach unten)

  • schizotypische PS (Borderlineschizophrenie) F21
  • abhängige (dependente) PS F60.7
  • ängstliche (vermeidende) PS F60.6
  • paranoide PS F60.0
  • histrionische PS F60.4
  • narzisstische PS F60.8

Die Kombinationsmöglichkeiten einzelner Symptomatiken innerhalb des Borderlinspektrums, bzw. des Formenkreises der Borderline-Störung, ist wie Sie sehen enorm groß.

In der nächsten Grafik sehen Sie den Einfluss der Symptome der schizotypischen PS F21 (Borderlineschizophrenie) auf die Borderline-Störung F21. F21 als eigenständige Persönlichkeitsstörung, bildet eine Sonderform innerhalb der Borderline-Störung und liegt wie der Name es sagt im schizophrenen Bereich.

Die schizotypische Störung kann als schwache Form der Schizophrenie begriffen werden. Innerhalb dieser Störung lassen sich die gleichen sozialen und interpersonellen Koflikte finden wie in der schizoiden Persönlichkeitsstörung. Dennoch sollte es nicht verwechselt werden.

Die nachfolgende Symptomatik hat möglicherweise der eine oder andere schon bei einer Borderlinepersönlichkeit, jeweils in "Schüben" bemerkt. (grün)

Die schizotypische Störung ist eine Störung mit exzentrischem Verhalten und Anomalien des Denkens und der Stimmung, die schizophren wirken, obwohl nie eindeutige und charakteristische schizophrene Symptome aufgetreten sind. Es kommen vor: ein kalter Affekt, Anhedonie und seltsames und exzentrisches Verhalten, Tendenz zu sozialem Rückzug, paranoide oder bizarre Ideen, die aber nicht bis zu eigentlichen Wahnvorstellungen gehen, zwanghaftes Grübeln, Denk- und Wahrnehmungsstörungen, gelegentlich vorübergehende, quasipsychotische Episoden mit intensiven Illusionen, akustischen oder anderen Halluzinationen und wahnähnlichen Ideen, meist ohne äußere Veranlassung. Es lässt sich kein klarer Beginn feststellen; Entwicklung und Verlauf entsprechen gewöhnlich einer Persönlichkeitsstörung.

  • Latente schizophrene Reaktion
  • Borderlineschizophrenie
  • Schizophrenie latent
  • Schizophrenie präpsychotisch
  • Schizophrenie prodromal
  • Schizophrenie pseudoneurotisch
  • Schizophrenie pseudopsychopathisch
  • Schizotype Persönlichkeitsstörung

Auschluss

  • Asperger-Syndrom
  • Schizoide Persönlichkeitsstörung

Nachfolgend nun die Diagnosekriterien des ICD 10 wobei lediglich 4 der Items über zwei Jahre entweder unterbrochen oder wiederholt aufgetreten sein müssen. (Borderline grün unterlegt)

  1. unangepasster und eingeengter Affekt, so das der Betroffene kalt und unnahbar erscheint
  2. seltsames, exentrisches oder eigentümliches Verhalten und Erscheinung
  3. wenige soziale Bezüge und Tendenz zu sozialem Rückzug
  4. sonderbare Ansichten oder magisches Denken, das das Verhalten beeinflusst und nicht den subkulturellen normen entspricht
  5. Misstrauen und paranoide Vorstellungen
  6. Grübeln ohne inneren Widerstand, oft mit dysmorphen (fehlgestaltet), sexuellem oder aggressiven Inhalt
  7. ungewöhnliche Wahrnehmungen, einschließlich Körpergefühlsstörungen oder anderer Illusionen. Depersonalisations- und Derealisationserleben.
  8. vages, umständliches, metamorphisches (Umgestaltung, Umwandlung, Verwandlung), gekünsteltes und oft stereotypes Denken, das sich in einer seltsamen Sprache oder auf andere Weise, allerdings ohne deutliche Zerfahrenheit, äussert
  9. gelegentliche, vorübergehende quasi-psychotische Episoden mit intensiven Halluzinationen und wahnähnlichen Inhalten, die im allgemeinen ohne äussere Veranlassung auftreten

Die Betroffenen haben niemals die Kriterien für eine Schizophrenie F20 erfüllt.

Dem einem oder andern geht jetzt schon einmal ein Licht auf. Wenn Sie sich diesen Typus wie in der Grafik aufgezeigt als Partner ausgesucht haben, haben Sie sich einen der extremsten aus dem Spektrum herausgefischt.

Auch wenn Sie sich aus den beiden nachfolgenden Grafiken einen Typus, der übrigens nicht selten ist, gesucht haben sind Sie im extremen und äusserst gefährlichem Bereich des Borderlinespektrums gelandet und nicht zu beneiden. Wobei die histrionische PS eher den weiblichen Narzissmus bezeichnet. In allen drei Fällen liegt eine schwere Beziehungspathologie vor. Bei Betroffenen der Borderline-Störung, die relativ nah der Mitte des Borderlinespektrums und im narzisstischen Bereich liegen greifen gehäuft Symptome der paranoiden PS ein. (siehe hierzu auch Stalking) (eingreifende Symptome grün)

Die paranoide PS ist durch übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Nachtragen von Kränkungen, durch Misstrauen sowie eine Neigung, Erlebtes zu verdrehen, gekennzeichnet, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich angesehen werden. Weiter durch streitsüchtiges und beharrliches Bestehen auf eigenen Rechten. Diese Personen können zu pathologischer Eifersucht, zu überhöhtem Selbstwertgefühl (Omnipotenzphasen) und häufiger, übertriebener Selbstbezogenheit neigen. (Hinzu kommt häufig ungerechtfertigtes Misstrauen an der sexuellen Treue des Partners)

Diese Grafik stellt eine sehr häufig auftretende Kombination in der Borderline-Störung dar. Diese Kombination kann man als humane Borderliner, gegenüber dem Partner, bezeichnen. Hier kann unter Umständen auch die Symptomatik der zwanghafte PS eingreifen.

Anhand der aufgeführten Beispiele von Kombinationen der Symptomatiken (nicht alle können hier aufgeführt werden) sehen Sie das Borderline-Störung nicht gleich Borderline-Störung ist.

Wie Sie sehen können sich die einzelnen Symptome, innerhalb der Borderline-Störung mehr oder weniger verschieben. Dennoch bleibt es eine Borderline-Störung. Zählt man nur die Items der einzelnen PS zusammen, wovor eindrücklich gewarnt wird, es doch immer wieder gemacht wird, ist es somit kein Wunder das ein Betroffener 3,4,5 oder sogar mehr Diagnosen bekommt.

Insofern sollte, wie in der obigen Grafik dargestellt die Diagnose lauten: Kerndiagnose:

  • Borderline-Störung F60.31

Nebendiagnose:

  • a) stark ausgeprägte Strukturen der dependenten PS, F60.7 (oder andere)
  • b) weniger stark ausgeprägte Strukturen der ängstlichen PS, F60.6 (oder andere)
  • c) weniger stark ausgeprägte Strukturen der histrionischen PS, F60.4 (oder andere)

Auf keinem anderen Gebiet der Wissenschaft wird ein solches Ineinanderwürfeln von Items mit dann versuchter Abgrenzung und Trennung (komorbid mit...) gemacht, wie in dem Bereich der Persönlichkeitsstörungen.

Dazu ein Bsp. Wir gehen her und bezeichnen eine bestimmte Gruppe von Affen als "Menschenaffen". Na super und was ist das nun? Ein Affe? ein Mensch? Beides? Mehr Affe als Mensch? Mehr Mensch als als Affe?

Dann sollten wir auch her gehen und und als "Affenmenschen" bezeichnen.

Wir hoffen allerdings dadurch ein besseres Verständnis für das, nicht nur unserer Meinung nach, völlig fehl am Platz sitzende Postulat "Komorbid mit anderer x- PS" innerhalb der Borderline-Störung geschaffen zu haben.


Siehe auch