Selbstfragen dependenten Störung

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Nun wird doch der eine oder andere durch das vorhergehende Kapitel vielleicht nachdenklich geworden sein und sich fragen, ob er oder der Partner vielleicht der dependenten Störung unterliegt. Vieles mögen Sie erkannt haben und Sie sind möglicherweise verunsichert. Dann fragen Sie sich wahrscheinlich, wie Sie es herausfinden können, ohne dass Sie oder Ihr Partner sich gleich zum Psychiater oder Psychoanalytiker begeben müssen.

Eine Diagnose kann hier schwerlich geliefert werden und auch das Buch kann Ihnen keine Antworten liefern. Es kann Ihnen aber Anhaltspunkte liefern und den Weg zeigen.

Die meisten Antworten, die Sie suchen, können Sie sich selbst geben, vorausgesetzt, Sie stellen die richtigen Fragen.

Der Schlüssel zur Gegenwart liegt in der Vergangenheit.

Nachfolgend finden Sie 55 Fragen, die Ihnen helfen können, Antworten zu finden. (sofern ich Zeit finde werde ich aus diesen jetzt vorhandenen Fragen einen Test entwickeln. Bis dahin müssen Sie leider nur mit den Fragen vorlieb nehmen. Wenn Sie allerdings alle nach besten wissen und Gewissen beantworten werden Sie das Ergebnis sehr schnell selbst finden.

Sicher ist die Beantwortung subjektiv und vielleicht haben Sie noch nicht genug Abstand zu den Geschehnissen der letzten Zeit. Versuchen Sie es trotzdem.

Sie können sich auch einen Menschen, der Sie sehr gut kennt und dem Sie vertrauen, hinzuziehen. Konzentrieren Sie sich bei der Beantwortung auf sich selbst und Ihre Gefühle, nicht auf den Verstand und Logik.

Beachten Sie Folgendes (sieh auch Biochemie), wenn Sie aus einer Borderlinebeziehung kommen oder in einer solchen sind, befanden bzw. befinden Sie sich sowieso in einem Abhängigkeitsverhältnis. Das heißt, Sie haben dependente Strukturen entwickelt oder bestehende werden drastisch verstärkt.

Lassen Sie sich Zeit und vervollständigen Sie Ihre Antworten immer wieder.

Benutzen Sie am besten Stift und Papier, Sie haben sonst nur Kopfsalat.

Sie werden am Ende ein Bild haben, da die Fragen nur im Zusammenhang gesehen werden können.

Beginnen wir mit der Gegenwart und gehen dann in die Vergangenheit:

(ist als Antworttest in Arbeit)

(Kommentar: Der "Test" ist kein Ersatz für einen psychotherapeutischen Besuch. Die Antwort, die Sie dort heraus nehmen, hat keinen Wert.)

Warum wollen Sie diese Fragen beantworten?

Trinken Sie gerade Alkohol, während Sie diese Seite lesen und

wenn ja, warum? (Trennung?)

Wie oft haben Sie in letzter Zeit zu "Mitteln" gegriffen, um sich zu beruhigen, zu vergessen?
Wie würden Sie Ihr jetziges Verhältnis zur Arbeit und/oder Sport beschreiben?
Neigen Sie dazu, in diesen Dingen die Grenzen zu verlieren?
Wie sah Ihre letzte/letzten Beziehung(en) aus? (Beschreiben Sie diese)
Wie viel haben Sie in diese investiert?
Stand das, was Sie innerhalb der Beziehung(en) taten, immer im Einklang mit Ihrem Gewissen?
Wie viel Verantwortung übernehmen Sie innerhalb der Beziehung(en)?
Wie hoch ist Ihr Selbstwertgefühl innerhalb der Beziehung(en)?
War/Ist Ihr Partner Mittelpunkt Ihres Lebens?
Haben Sie Angst vor Trennungen?
Empfinden Sie starke Schuldgefühle in oder nach Trennungen? (d.h., kreisen Ihre Gedanken ständig um: "hätte ich doch nur mehr....?)
Wie wird oder wurde in Ihren Beziehungen geteilt? (damit ist nicht nur Materielles gemeint)
Beschreiben Sie die Persönlichkeitsstruktur Ihres/Ihrer Partner!
Würden Sie ihn als "Problemfall" ansehen?
Haben Sie die Hoffnung, durch Ihre Liebe kann er seine Probleme bewältigen?
Haben Sie am Anfang der Beziehung(en) versucht, Ihren Partner "gefügig" zu machen?
Waren Sie schnell oder langsam zu erobern?
Wie eifersüchtig sind Sie?
Wann werden Sie es?
Welche Gefühle tauchen dann auf?
Würden Sie sich eine übermäßige Angst eingestehen, verlassen zu werden?
Werden Sie ängstlich nervös, wenn Ihr Partner nicht, wie vereinbart, meldet oder sich ein/zwei Tage nicht meldet? (Beschreiben Sie die Gedanken, die dann in Ihnen vorgehen.)
Versuchen Sie Ihren Partner in Bezug auf Treue zu kontrollieren?
Hassen Sie "Abschiede"? (nicht im Sinne "wer mag schon Abschiede, sondern bereiten Ihnen Abschiede echte emotionale Probleme?)
Wie oft haben/ hatten Sie Trennungsgedanken und haben es dann nicht getan, weil...?
Sind Sie des öfteren zu Ihrem Partner zurückgekehrt oder haben Sie verzweifelt versucht, dass dieser zurückkehrt?
Würden Sie Ihre Liebe zum Partner als altruistisch bezeichnen?
Glauben Sie, über mehr Leistung/Liebe den Partner und somit die Beziehung bessern, eine Trennung verhindern, zu können?
Würden Sie sich als Workaholic bezeichnen?
Erlagen Sie einmal einer Sucht und leben jetzt abstinent?
Sind Sie ein Einzelkind?
Wenn ja, haben Sie die Trennung der Eltern bewusst miterlebt?
Was und wie haben Sie sich dabei gefühlt?
Haben Sie als Kind (noch) andere Verluste erlitten?
Was fühlten Sie da?
Haben Sie als Kind Leistungssport betrieben?
Schliefen Sie als Kind öfter bei der Mutter im Bett?
Wenn ja, bis zu welchem Alter?
Wurden Sie abends/nachts von der Mutter öfter allein gelassen und verspürten Sie dann Angstgefühle?
Wie alt waren Sie und Ihre Jugendliebe?
Mussten Sie (als Kind) schon sehr früh Verantwortung übernehmen?
Fühlten Sie sich als Jugendlicher emotional eher zu Älteren hingezogen?
Beschreiben Sie für sich das Verhältnis zwischen Mutter und Vater!
Welche Rollen-/Verhaltensmuster haben Sie übernommen?
Haben Sie und wenn ja, wie oft, Streitsituationen der Eltern mitbekommen und was fühlten Sie dabei?
Haben Sie heute nach einem Streit das starke Bedürfnis, sich entschuldigen zu müssen, obwohl Sie nicht schuldig sind?
Würden Sie sich eher als introvertiert oder extrovertiert bezeichnen?
Wie schnell wollten Sie eine feste, enge Beziehung? (d.h. zusammenziehen, keine Fernbeziehung, etc.)
Leiden, oder litten Sie unter Essstörungen?
Fällt es Ihnen schwer, Hilfeleistungen oder Forderungen abzulehnen?
Wenn Sie es tun, haben Sie sofort Schuldgefühle oder ärgern sich über sich selbst?
Sind Sie im Sex ehr subsessiv (unterwürfig, vielleicht sogar bis masochistisch)?
Übernehmen Sie gerne die Führung in der Beziehung?

Nach Beantwortung haben Sie ein relativ klares Bild, ob eine dependente Störung für Sie vorliegt, bzw. vorliegen könnte.

Und nun? Ab zum Therapeuten?

Zumindest gehen Sie jetzt nicht vollkommen ahnungslos hin, sondern bringen schon das Rüstzeug mit. Denken Sie aber daran, Therapeuten sehen es nicht gern, wenn Sie schon die Diagnose mitbringen. Das kratzt an ihrem Ego.

Ist das der Fall, können Sie den Therapeuten sowieso in den Wind schießen. Er sollte konstruktiv mit Ihrer Vorarbeit umgehen. Sie können ihn aber auch dadurch testen. Wie dem auch sei, eine Therapie (z. Bsp. Gesprächs-, kognitive Verhaltenstherapie, etc.) kann hier nicht geliefert werden.

Wieder nur einige Vorschläge, Hilfen, bzw. Lösungsansätze. Das Erkennen ist ja noch keine Lösung, sondern nur der zweite Schritt.

Sie müssen erst einmal für sich entscheiden, ob Sie etwas verändern wollen und wenn ja, wie? Viele Wege führen nach Rom.