Beziehung

Aus Borderline Zone
Version vom 16. Juni 2024, 13:33 Uhr von LukasW (Diskussion | Beiträge)
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Einleiten möchte ich das "Geheimnis" um die Frage wer oder was ist ein Borderliner und ist eine Beziehung möglich, mit folgender Metapher.

Es war ein wunderschöner Wald, die Blätter grün, die Bäume alt und groß. Jeder der Tiere achtete den anderen und es gab keinen Streit. Der Wald wurde durch eine Fluß in zwei Hälften getrennt.
Eines Tages brach, durch welche Umstände auch immer, ein Feuer auf der rechten Seite des Flusses aus. Die Tiere flüchteten in jede Richtung, doch der Zufall wollte es das sich ein Fuchs und ein Skorpion am Ufer des Flusses trafen. Beide wollten hinüber. Der Skorpion konnte nicht schwimmen und der Fuchs hatte Angst es allein zu tun.
So sagte sich der Skorpion:  "was soll's, sterben werde ich doch sowieso, das Feuer hinter mir, der Fluß vor mir, schwimmen kann ich auch nicht, und der Fuchs will bestimmt nichts von mir wissen." Er überlegte wie er wohl über den Fluss gelangen könnte, um dem Tode zu entgehen. Da kam ihm die rettende Idee -- dem Fuchs zu sagen das er ja die Hilfe des Skorpions braucht, um ihn vor den gefährlichen Krokofanten im Fluß zu schützen. Gedacht getan. Er fragte den Fuchs "Fuchs nimmst du mich mit über den Fluss ?"
Der Fuchs sah den Skorpion misstrauisch an und fragte  "Warum sollte ich das tun?" Der Skorpion sagte " dort gibt es böse Krokofanten und ich kann dich vor ihnen schützen" Der Fuchs erwiderte "Ich bringe dich herüber und dann stichst du mich und ich sterbe".
Der Skorpion entgegnete  "Warum sollte ich das tun? Wenn ich das tue ertrinken wir doch  beide."
Diese Argument erschien dem Fuchs einleuchtend, er hatte ja auch Angst vor den Krokofanten und obwohl ihm seine innere Stimme sagte (hör nicht darauf, es ist eine Falle) sah er den Skorpion, leidend und am Ende seine Kräfte am Ufer stehen und ein tiefes warmes Gefühl erfasste sein Herz. So sagte er sich (hörte sich gut und vollkommen logisch an).
"Gut, sagte er, spring auf meinen Rücken und halt dich gut fest" Der Skorpion sprang auf seinen Rücken, hielt sich fest, ganz fest denn er hatte große Angst und sie schwammen los. Seine Angst herunterzufallen steigerte sich und krallte sich immer mehr fest. Doch die Natur des Skorpions ist es doch keine Angst zu haben. Irgendwann fragte der Fuchs den Skorpion "Warum krallst du dich so fest, ich habe das Gefühl ich blute? Hier sind doch keine Krokofanten."
Der Skorpion sagte „ Ich vertraue dir, habe nur Angst, herunterzufallen und zu sterben, da ich nicht schwimmen kann."
Sagte der Fuchs "Schon ok., das kann ich aushalten, hättest Du mir auch gleich sagen können, ich werde dich sicher hinüber bringen."
Kurz vor dem Ziel, vielleicht ein paar Meter noch – stach der Skorpion den Fuchs mit eine Härte die er noch nie so angewendet hatte und war selber über sich erschrocken.
Der Fuchs spürte es, doch es war sein Ziel das Ufer zu erreichen. Nachdem er spürte wie das Gift seinen Körper durchdrang drehte er sich um, sah den Skorpion mit traurigen Augen an und fragte "Warum hast du das getan Skorpion"?
Der  Skorpion schaute den Fuchs kalt, erbarmungslos, fast herausfordernd an. Und lächelnd sagte er, in seine Worten schwang eine Art Mitleid. "Fuchs was soll ich tun?" Du wusstest ich bin ein Skorpion, es ist meine Natur".

Der Fuchs und der Skorpion, sie gingen ihren Schicksal entgegen und niemand konnte es aufhalten.

  • Kommen wir kurz in die psychologische Philosophie. Hätte der Fuchs gehört wenn man ihm gesagt hätte "der Skorpion wird dich stechen und du wirst sterben" ?
  • Warum trafen sich ausgerechnet Fuchs und Skorpion? 
  • Hätte doch auch eine Katze sein können. Warum stach der Skorpion kurz vor dem Ziel und begab sich selbst damit in den Tod ? 
  • Warum belog er den Fuchs um über den Fluss zu kommen? 
  • Hätte er ihn nicht stechen können wenn er in Sicherheit gewesen wäre? 
  • Warum glaubte der Fuchs dem Skorpion, als er so leidend am Ufer stand ? Überhaupt, woher kam eigentlich dieses Gefühl zu dem Skorpion ? 
  • Warum schüttelte er ihn nicht ab als dieser sich so festkrallte ?

Als erstes definieren wir doch einmal das Wort Beziehung. Auf zwei Menschen bezogen, auch Tier und Mensch, bedeutet es umgangsprachig dauerhafte Partnerschaft. Jetzt können wir natürlich noch Partnerschaft definieren, doch lassen wir das. Insofern ist es die Frage ob man von einer Borderline-Beziehung überhaupt sprechen kann? Die deutsche Sprache kennt hier leider kein anderes Wort. Das Wort Borderline-Beziehung teilt sich ja in zwei Worte. Beziehung und Borderline-Störung und hebt sich somit schon gegeneinander auf. Vielleicht wäre der richtige Begriff Borderlinekurzfristiginstabileabschnittsbeziehung.

Wie ich bereits erwähnte lehne ich den Begriff der Multikomorbidität ab, da, meiner Meinung nach, die Borderline-Störung eine Kaskadenstörung ist. Das heisst das mit-krank (nebeneinander wie es die das Wort Komorbidität vorsieht) liegt bedingt in der Borderline-Störung.  Eine Kaskade ist ein aufgestaffeltes Muster (wie eine Treppe). Das heißt das die anderen "Ko"  Störungen sich auf Grundlage der Borderline-Störung entwickelt haben. Das in den Diagnosen des Borderliners F60.31. + F 32.x  (Depression, x = Untergruppen), oder auch Anorexie, Bulimie, etc. steht ist völlig normal, denn es ist Teil der Kaskade. Richtig ist das es, zumindest den Krankenkassen gegenüber, einzeln aufgeführt wird. Allerdings hat wohl niemand je einen Borderliner ohne F32.x gesehen. Dennoch haben wir verschiedene Gruppen. Das Spektrum der Borderlinestörung ist unendlich weit und wir können es uns vielleicht wie unser Planetensystem vorstellen. Den harten Kern, dann die immer weiter entfernten. Wie ich bereits sagte nicht jeder Borderliner schneidet sich, warum auch? Es gibt andere Methoden um sich "fertig zu machen", sich zu bestrafen oder Druck abzubauen. Betrachtet man den Störungsgrad der Borderline-Störung treffen wir auf  einige sehr interessante Dinge.

  1. den klassischen Borderliner (ohne Komorbidität) reiner F 60.31), welcher übrigens sehr selten vorkommt
  2. den narzisstischen Borderliner (F 60.31+F 60.80 ), d.h. eine sehr stark ausgeprägte pathologische narzisstische Komponente, hier kommt sehr oft noch ein hoher Anteil von F60.0 (paranoide PS) hinzu
  3. den Borderliner dessen Störung sehr früh ausgebrochen (um das 12. Lebensjahr) ist (hier besteht eine Kaskadenentwicklung innerhalb der Komorbidität)
  4. den Borderliner dessen Störung um das 30. Lebensjahr ausgebrochen ist (hier bestehen in der Regel vorhandene Kaskaden die  eingreifen)
  5. den Borderliner der schizotypischen Störung (Borderlineschizophrenie F 21)
  6. und den Borderliner der in dem Sinne gar keiner ist, sondern durch Missbrauch im späteren Alter (langandauernder Extrembelastung) eine Persönlichkeitsveränderung (F62), oder nicht aufgelöste posttraumatische Erfahrungen (posttraumatisches Belastungssyndrom)  (F43.1), eine Richtung starker Borderlinestrukturen erfahren haben, bzw. diese daraus erwachsen sind und durch die Verhärtung der Strukturen eine Borderline-Störung heute diagnostiziert wird und in dem Sinne für das ICD-10 auch vorhanden ist.

Alle (a-d) haben ein unterschiedliches Bindungsverhalten und liegen verteilt im Spektrum. Allein hier zeigt sich die Stigmatisierung "Du bist Borderliner" Dennoch haben alle innerhalb des Spektrums etwas gemeinsam.

Vergessen Sie jetzt einmal was Sie über "normale" Beziehungen wissen. Eine Borderline-Beziehung funktioniert, sagen wir besser basiert, da sie nicht funktioniert, auf anderen Grundsätzen.

  1. auf dem Gesetz der Instabilität
  2. auf dem Gesetz der sofortigen Bedürfnis und Triebbefriedigung
  3. auf dem Gesetz der Spaltung
  4. auf dem Gesetz der Symbiose
  5. auf dem Gesetz der Kontrolle und Manipulation (es ist oder es war dann verkehrt).

Der Borderliner ist ein Kunstwerk der menschlichen Psyche. Vielleicht zeigt er uns alle nur erdenkbaren menschlichen Fassetten, die es in extremster Form gibt. Faszinierend, bildhaft wie die Monalisa, begehrenswert wie ein Kunstwerk, schockierend wie die tiefsten Stellen der Hölle. Er kam in Ihr Leben als Opfer, der alten Beziehung, und stellte dies auch in jeder Hinsicht heraus. Sie beschützen / ten "ihn" mit allem Mitteln. Das er Täter ist / war und wird ist Ihnen nicht klar. Objektiv betrachtet spielt es auch keine Rolle da die Rollen in einer Borderline-Beziehung mehrfach gewechselt werden. Sie können mit dem Borderliner die schönsten Momente Ihres Lebens haben, die höchsten Flüge, doch eben auch die tiefsten Abgründe erleben. Und leider gibt es den Borderliner nur im Paket.

Vielleicht hat der eine oder andere von Ihnen ein Haustier (gerade Hunde) und wenn Sie es betrachten dann erfasst Sie dieses tiefe, warme Gefühl. Warum? Weil es ohne Sie schutzlos ist und dafür gibt es Ihnen Liebe. Genau diese Gefühl vermittelt Ihnen der Borderliner (zumindest am Anfang, allerdings zwischendurch auch immer wieder). Bedingungslose Liebe bis in den Tod, woran er ja auch selber glaubt. Das die überhöhten, unrealistischen Forderungen bald folgen, können Sie am Anfang nicht sehen, da Sie, wie gesagt, ausblenden. 

So tauchen gehäuft die Fragen auf: 

  • Ist eine Borderline-Beziehung möglich? 
  • Ist sie haltbar?
  • Wie lange dauert Kurzfristigkeit?
  • Warum leide ich so, warum habe ich so geliebt?
  • Warum verliebte ich mich in einen Borderliner und er sich in mich?  (siehe auch) (Komplementärstörung)

Fassen wir die Fragen zusammen. Als erstes könnte man sagen das eine Borderline_Beziehung nicht möglich ist nach unserem Verständnis. Doch wir relativieren es ein wenig. Sie ist möglich  und zu führen im Zeichen der Instabilität, der Kurzfristigkeit und des Chaos.

Wir wissen ja, das einzig stabile in einer Borderline-Beziehung ist die Instabilität. Siehe Sprungverhalten der Borderline-Störung in Beziehungen.

Als nächstes ist sie nie langfristig. Die Kurzfristigkeit bezeichnet bei einer Borderline-Beziehung einen Zeitraum von wenigen Wochen bis ca.. zwei - drei Jahre. Sie kann nur sehr schwer als Nahbeziehung geführt werden, da der Borderliner sich sehr schnell verschlungen fühlt (er bezeichnet seine freiflottierende Angst als "Einengung" und wirft dem Partner Kontrolle vor). Je näher die Beziehung geführt wird (räumlich gesehen) desto chaotischer, instabiler wird sie. Denn die Ängste des Borderliners verstärken sich hier drastisch und er versucht diesen natürlich entweder durch Flucht oder Angriff entgegen zu wirken. Zu berücksichtigen ist, als wichtiger Faktor, ob ein Kind in die Beziehung tritt und letztlich einer der entscheidensten Faktoren ist, wie stark die Borderline-Störung an sich und (wenn vorhanden) die Komplementärstörung des Partner ausgeprägt ist. Ein weitere wichtiger Faktor ist wann die Borderline-Störung ausgebrochen ist. (ist bereits beschrieben) Das heißt wie stabil sein soziales Umfeld ist.

Wie in den Begrifferklärungen (Liebe) kurz angerissen ist eine Borderline-Beziehung nie eine Agape- sondern immer eine Erosbeziehung. Sie beinhaltet immer starke Leidenschaft und einen enormen Leidensdruck.

Warum liebten Sie und leiden nun so? Im folgenden verbleiben wir vorerst im Großen und ganzen bei den biochemischen Vorgängen, die im Falle der Borderline-Beziehung, in Ihnen ablaufen.

Ich versuche es einfach zu erklären, vieles ist bereits erklärt worden. Jeder Mensch trägt in sich ein Imago (Urbild, inneres Bild) und wie bereits gesagt ist der Borderliner ein weißes stück Papier, eine perfekte Leinwand, er hat kein Imago, und erfüllt jeden Ihrer unbewussten Wünsche (Projektion). Er kann ja, blitzschnell, alles sein von der Krankenschwester über den Vamp zur Oma. Sie erinnern sich? Chamelionartig! 

Biochemisch, (Biochemie) wobei wir hier nicht zu tief eingreifen wollen, passiert in Ihrem Gehirn folgendes. Es werden Dopamin, Serotonin, Noradrenalin, Endorphine, sagen wir einfach Glückshormone, produziert. Sie alle kennen das Gefühl der Verliebtheit, Glücklichseins. In der Phase der Verliebtheit werden die Glückshormone im Übermaß produziert. In einer normalen Beziehung steigt dieser Spiegel kontinuierlich an und fällt nach ca. 6 Monaten wieder. Er pendelt sich allerdings auf einem erhöhten Level ein.

Sagen wir der Körper hat gewisse Schutzmechanismen bedingt durch ein gesundes  Nähe- Distanzverhältnis, langsamer Annäherung und Vertrauen, wobei auch die kognitiven Sperren eine Rolle spielen, kann sich die Psyche darauf einstellen und den Hirnstoffwechsel regulieren und kann dadurch diesen Spiegel wieder auf ein, wenn auch höheres Maß, reduzieren. Stellen Sie sich vor Sie würden permanent auf "High Level" laufen dann währen Sie ständig stoned / high. Deshalb spricht man auch davon das Beziehungen nach ca. 6 Monaten von der Verliebtheits- in die Liebesphase übergehen.

In einer Borderline-Beziehung, bzw. wenn Sie "ihn/sie" kennen lernen, sieht die ganze Geschichte ein wenig anders aus. Da der Borderliner ja die Symbiose sucht, das heißt die absolute Verschmelzung mit dem anderen ICH damit er ICH sein kann (er besizt ja kein ICH, sondern nur ICH-Fragmente), leben kann, idealisiert (Pseudo- / neurotische Liebe) er Sie. Das heißt aber auch er gibt nicht langsam, nicht Zug um Zug und nicht 100% sondern, bedingt durch sofortige Trieb- Bedürfnisbefriedigung, sofort alles und dann mit 500%. Er gibt Ihnen also vom 1. Tag an das perfekte Wunschbild (Ihr Imago), welches Sie unbewusst auf ihn projizieren und er es somit zurückspiegelt, wieder. Und hebelt somit natürlich ihre kognitiven Sperren aus. Wenn Sie jetzt noch was getrunken haben ist es sowieso vorbei. In Ihrem Gehirn passiert nun folgendes, in der Suchtmedizin spricht man vom sogenannten Flash. Ihr Spiegel steigt nicht kontinuierlich sondern:  Ihr Spiegel knallt nach oben und wird die ersten Wochen kontinuierlich von Ihrem Borderliner dort gehalten. Keine Sorge er hat da schon so seine Tricks. Durch das Aushebeln der kognitiven Sperren und die Herstellung der Symbiose kann Ihre Psyche diese Produktion, bzw. den Hirnstoffwechsel nicht mehr kontrollieren und regeln. Es kommt also zu einem unkontrollierten und übermäßigen Anstieg der Glückshormone. Hier schnappt der erste Teil der Borderlinefalle (warum Sie so geliebt haben und so leiden) zu. Die Wirkung ist die gleiche wie Heroin oder andere Opiate, sie machen süchtig. Ihre Glückshormone sind ja nichts anderes wie körpereigene Suchtstoffe. Ihr Suchtgedächtnis (im limbischen System) merkt sich diesen Zustand (Glück) blitzschnell und versucht natürlich später diesen "High Level" Zustand immer wieder herzustellen.

Hierzu ein kurzer Ausflug zum Glück. Nach H. Deutsch, amerikanisch - östereichische Psychoanalytikern und Freud-Schülerin, entspring das Streben nach Glück immer einer mangelnden Befriedigung.

Vollkommenes Glück, welches natürlich irrelevant ist, würde zum Stillstand führen und warum sollte der Mensch dann noch etwas verändern? Viele Menschen empfinden nach schweren Belastungen, Phasen des Unglücks oder seelischen Schmerzes besonders intensiv das Gefühl des Glücks. Glücklichsein ist immer ein Kontrasterleben und entspringt dem Auf und Ab des des Lebens. Besonders zeigt sich diese Eigenschaft des Glücks in der menschlichen Sexualität (wenn man sich liebt). Wie im Zeitraffer spiegelt der Zyklus sexueller Lust, Erregung, Orgasmus und Sättigung das menschliche Streben nach Glück wieder. Das sexuelle Glück erschöpft sich aber sobald es eintritt. Die Philosophie sagt das die höchste Erfüllung gleichzeitig ihr Ende bedeutet und Aphatie und Leere Platz macht um dann wieder nach Erfüllung zu streben.

In sofern ist der Borderliner (die Borderline-Störung) hier auf der besseren Seite, denn er erlebt, trotz seiner fast unvorstellbaren Abstürze, immer wieder die höchste Erfüllung. -- Wenn auch nur kurzfristig. --

Weitere Ausführungen zum Thema Glück

Ein weiterer Aspekt, warum Ihr limbisches System versucht diesen Zustand wieder herzustellen, ist die Ausbildung neuronaler (potenzierter) Netzwerke die im Laufe dieser Beziehung drastisch herausgebildet werden. Dazu später mehr.

Das alles macht es für Sie in den nachfolgenden Beziehung so schwer.

Kommen wir einmal zur ersten Rückzugsphase des Borderliners. Ich spreche nicht von Ausrastern, sondern von einem Rückzug / Distanz oder Abwertungsphase. Ich schrieb ja bereits so liebevoll das diese Menschen eiskalt sein können. Und glauben Sie nicht das es den Borderliner in den Abwertungs- oder Rückzugsphasen interessiert wie es Ihnen geht. (Mittel der Abwertung und Rückzug wie in einem anderen Kapitel bereits beschrieben.) Er muss in die Abwertung (was für ihn Distanz herstellt) gehen da Sie ihm zu nahe gekommen sind. Einfach ausgedrückt Sie haben sein Herz (zu stark - denn die Abwertung und Distanz richtet sich genau danach) berührt.  Was passiert nun in Ihrem Hirn? Als erstes werden schlagartig die Glückshormone entzogen und Sie bekommen eine andere Droge proportional verpasst, die da heissen Stresshormone (Cortisol und Adrenalin). Schlagartig weil diese Phasen ja beim Borderliner schlagartig, innerhalb von Stunden einsetzen.  In der Suchtmedizin sagt man dazu kalter Entzug und die (Symptome) sind vergleichbar mit Alkohol oder Drogenentzug. Da ja Serotonin auch für ihr allgemeines Wohlbefinden (Steuerung Symphatikus / Parasymphatikus) zuständig ist, geht es Ihnen sowieso schon mal ganz allgemein beschissen. Ihr Hirnstoffwechsel ist jetzt damit beschäftigt das irgendwie in die Reihe zu bringen und den Körper, da er ja auch den Köperstoffwechsel steuert bzw. mit eingreift, es ist ein verbundenes, rückgekoppeltes System, nicht kollabieren zu lassen. Ihr gesamter,  je nach Dauer des Entzuges, Körper und die Psyche spielen vollkommen verrückt. Nachdem Sie sich nun ein wenig erholt haben steht Ihr Borderliner wieder vor der Tür und bittet flehend (im wahrsten Sinne des Wortes) um Verzeihung. Was passiert in mit Ihrem Hirnstoffwechsel?

Ihre Glückshormone werden wieder hoch katapultiert und Ihr Suchtgedächtnis erinnert sich (neuronale Netzwerke) ganz genau an den damaligen Zustand und versucht natürlich im Gegenzug diesen wieder herzustellen. Hier sehen Sie aber bereits wie durcheinander alles ist. Bevor Sie überhaupt begreifen können was los ist werden Sie von einem Zustand in den nächsten katapultiert. Wieder ist Ihnen die Droge verpasst worden, nach welcher sie sich ja so sehr sehnten.

Bis es zur nächsten Distanz und Abwertungsphase des Borderliners kommt. Nun tritt ein psychologisches Gesetz in Kraft, das Gesetz der Instabilität. Das heißt, das sich die Abstände des Auf und Ab immer mehr verkürzen und sich mehr zum Ab verlagern. Der kalte Entzug bleibt immer, nur die Zeiten dessen  variieren.

Das kein das Mensch durchhält ist verständlich. Ihr Gehirnstoffwechsel kommt nicht mehr mit dem regulieren nach. Entweder Sie sind high/stoned oder down, in beiden Fällen begreifen Sie die Realität nicht mehr. (Ein ganz normaler Tag) Dazwischen scheint es nichts zu geben. Jede Borderline-Beziehung sieht natürlich anders aus und die Grafiken sollen es auch nur veranschaulichen, dennoch bleibt der rote Faden. Soll heißen, das sie im großen und ganzen gleich sind. Ist aber nun noch Alkohol oder Schmerzmittel, Amphetamine oder andere Drogen im Spiel verändert sich die Kurve dramatisch. Oft kann diese an einem Tag zig mal auf und ab gehen. Anhand der Kurve zeigt sich welche Achterbahn Ihr Hirnstoffwechsel, ihre Psyche, ja Ihr ganzer Körper mitmacht. (siehe hierzu Biochemie / Dys-Stress) Ihr Körper hat gar keine Zeit mehr in einen "normalen" Rhythmus zu kommen. bzw. den Hirnstoffwechsel zu regulieren. Dies hat zur Folge das Sie instabil und krank werden.  Krank im Sinne a) von Süchtig (kommt von siechen und heißt krank), denn Ihr Körper verlangt die Glückshormone als Droge um dem qualvollen Entzug ein Ende zu setzen. Zum anderen auch krank in Sinne der Symptome, da wie gesagt, der Hirnstoffwechsel Einfluss hat auf den Körperstoffwechsel und somit auf Ihr Immunsystem. Anhand der Grafiken sehen Sie das eine stabile, tragfähige Beziehung mit einem Borderliner wohl kaum möglich ist. Natürlich können Sie ein Fan der Achterbahn sein.

Aber zurück zur Sucht der Sie bereits, nicht wissentlich, unterliegen, d.h. Sie sind bereits krank. Durch diese, sagen wir Beziehungsbedingungen, werden sie also süchtig nach den Glücksbotenstoffen die Ihnen aber nur der Borderliner in diesem Übermaß, in dieser Form bescheren kann. So wird er zum Dealer und sie zum Drogen-Abhängigen. Der Borderliner bestimmt ab sofort Zeitpunkt und Maß der Droge und er bestimmt Zeitpunkt und Dauer des kalten Entzugs. Das ist quälend. Natürlich merkt das Ihr "ICH" und versucht sich dagegen zu wehren, deshalb unternehmen Sie ja auch den einen oder anderen hoffnungslosen Trennungsversuch. Zusätzlich erzeugt dieses "merken" eine innere Spannung in Ihnen. Ein Kampf der zwei Stimmen in Ihnen. Die eine die da sagt "geh, sonst gehst du drauf" und die andere die sagt "geh nicht sonst gehst du drauf". Hier greift das Beispiel (Trennung) das für jeden Süchtigen gilt. Es gibt einen Punkt an dem man den Suchtkreis nicht mehr ohne prof. Hilfe verlassen kann.

In den Trennungsphasen, Abwertungsphasen spielt Ihr Hirn Ihnen einen Streich.

  1. Es kann durch den schlagartigen Wechsel zwischen Glück und Unglück (Hirnstoffwechsel) die Realität nicht sehen. Damit schützt sich Ihre Psyche. Die Abwehrmechanismen greifen. Nun sind Ihre Abwehrmechanismen ja verantwortlich Ihr "ICH" zu schützen. Doch ist es wie bei jeder Festung die einem wiederholten Granatenangriff ausgesetzt ist. Irgendwann brechen ein paar Verteidigungslinien (Ihre Abwehrmechanismen) und klappern dann da so vor sich hin. Nennt man dann Depression. Anders gesagt Sie bewerfen den "Feind" mit Wattebällchen.
  2. Werden ja nun die Stresshormone Cortisol und Adrenalin, auch Schutzbotenstoffe genannt, auch im Übermaß produziert. Das Cortisol versucht nun krampfhaft das Adrenalin herunter zu regeln. Ihr Blutzuckerspiegel wird drastisch erhöht um Energiereserven freizusetzen. Auch dies schützt Ihre Nerven und Psyche vor dem kollabieren. Eine Lähmungssituation tritt erst einmal ein. Aber nun haben Sie ein Problem, denn der Borderliner fordert, obwohl Sie am Ende Ihrer Kräfte sind, den erneuten 100 Meterlauf in der Geschwindigkeit die Sie bereits gezeigt haben. Das sie keine Reserven mehr haben, nicht mehr können interessiert ihn wenig. Im Gegenteil er verdeutlicht Ihnen das wenn Sie nicht laufen und nicht schnell genug sind er "gehen muss". Ergo laufen sie.
  3. Ihr Suchtgedächtnis schaltet ein und verlangt nach der Droge.
  4. Ihr Neokortex (Großhirn) kann nicht oder nur gering arbeiten. Die Logik, 1+1=2, funktioniert nicht mehr, da das limbische System Sie voll im Griff hat. Sie können somit die Situation nicht "logisch" nachvollziehen. Gefühlsmäßig schon gar nicht, weil Hirnstoffwechsel spielt verrückt.

Auf deutsch Sie sind vollkommen durch den Wind. Sie blenden (Verdrängung, stückchenweise zulassen und Verarbeitung und dies geschieht auch als Schutzmechanismus der Psyche) erst einmal alles Schlechte aus. Die Verdrängung ist ja eine höher entwickelte Form der psychischen Abwehr, anders wie beim Borderliner die Spaltung. Nun könnte man meinen die Borderliner seien Seismographen, denn sobald Sie anfangen zu verarbeiten (sie reparieren Ihre Verteidigungsanlagen) und sich bei Ihnen einiges wieder eingeregelt hat steht er vor der Tür. Sehr unwahrscheinlich das Sie jetzt, je nachdem wie lange das Spiel des Auf und Ab schon ging und wie intensiv es war, die Kraft haben "NEIN" zu sagen. Wahrscheinlicher ist das Ihr Hirn / Körper sofort schreit " Droge, her damit". So bleiben Ihnen nur drei Möglichkeiten, wenn Sie nicht die Kraft haben.

  1. das gleiche Spiel zu wiederholen, bis zu Ihrem vollkommenen psychischen Zusammenbruch
  2. sich mit prof. Hilfe zu lösen
  3. die Achterbahn durchzuhalten bis der Borderliner, bedingt durch die Borderline-Störung, geht und er wird gehen

Auch wenn es im ersten Moment so aussieht als ob Sie gehen oder die Kraft haben ist es der Borderliner der geht. Denn er schafft es immer wieder den Schluss-Strich kurzfristig umzukehren. Sofern der/die neue "weiße Ritter/Fee" noch nicht da ist.

Ein weiterer Aspekt den der Borderliner zielsicher in seinem Wechselspiel trifft ist, Ihnen die Schuld für seine Taten zu geben. Wie bereits gesagt hat er für alles eine Erklärung und sei sie noch so absurd hat er die Gabe diese so darzustellen das Sie früher oder später sogar daran glauben. Dies kann er so gut weil er an sein Gesagtes selber glaubt, es seine Realität ist. Zu seinen Methoden später mehr.

In einer Borderline-Beziehung haben Sie im allgemeinen drei Möglichkeiten: Stellen Sie sich vor jemand schlägt Sie ständig in den Magen, natürlich werden Sie zwischendurch gestreichelt.

  1. Sie gehen, ziehen sich zurück
  2. Sie bleiben und ertragen es
  3. Sie schlagen zurück

bei 1.) sind Sie der jenige der die Liebe entzieht (Täter)

bei 2.) sind sie der Masochist und werden wenn der Borderliner geht zum Täter und Sadisten da er ja in der Spaltung Sie nur als böse sehen kann und Sie durch seine freiflottierende Angst zum "bösen" Verfolger werden. (paranoide Strukturen aus F60.0)

bei 3.) sind sie der Sadist 

Ergo sind wir wieder bei dem Punkt an wir sagen können "Egal was Sie machen, es ist verkehrt". Der Verlierer bleiben Sie egal wie Sie sich drehen. Aber machen sie sich nichts daraus, Sie hatten das Spiel bereits verloren als es begann, Sie wussten es nur noch nicht.

Innerhalb der Beziehung, den Trennungsphasen wird  ihre Psyche destabilisiert. Das heißt Sie werden immer instabiler und Ihre Psyche verliert an Halt und Stärke. Anders gesagt ihr Selbstwertgefühl wird Stück um Stück mehr zerstört.  Ihr Körper schreit ja nach der Droge (Hirnstoffwechsel) und wenn Sie nun in den Trennungsphasen, Abwertungsphasen Alkohol oder andere Dinge zu sich nehmen, um den Schmerz zu betäuben, erzielen Sie nichts anderes als eine Suchtverschiebung. Süchtig waren Sie schon innerhalb der Beziehung. Ihre Psyche, Ihr Selbstbewusstsein, Ihr Selbstwertgefühl sind in einem desolatem Zustand. Dies kann dazu führen das Sie sich jetzt (um irgendwie überleben zu können) sich in einen sogenannten Suchtkreislauf begeben und dort schwer wieder rauskommen.   Da Sie nun die Dinge nicht verarbeiten können, Ihnen allein der Zeitfaktor fehlt, die Regulierung des Hirnstoffwechsels nicht mehr funktioniert, potenziert sich Ihr innerer Druck enorm. Er staffelt sich regelrecht auf. Die Folgen sind (Symptome und Trennung). Um dem inneren psychischen Druck standzuhalten greifen viele von Ihnen nun zum Alkohol oder anderen Mitteln mit dem Sie natürlich dem Borderliner wieder Macht, Druck und Kontrollpunkte in die Hand geben.

Nun wissen Sie, zum Teil, warum Sie glauben noch nie so geliebt zu haben und in der Trennung so leiden. Um unsere Psyche zu schützen ist das Gehirn in der Lage perfekte Überlebensstrategien zu entwickeln, uns Dinge vorzuspielen die nicht vorhanden sind, erreicht durch biochemische Vorgänge.

Früher oder später befinden Sie sich also in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Borderliner und ich möchte es noch einmal wiederholen, dies aus vier Gründen.

  1. Ihre Psyche, Ihr Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein ist in einem desolatem Zustand, bzw. wurde zerstört
  2. bestimmt der Borderliner den Zeitpunkt wann er Ihnen die körpereigene Droge zuführt
  3. er bestimmt Dauer und Höhe der Dosis
  4. er bestimmt den Zeitpunkt und Dauer des kalten Entzugs

Fazit: Die Abstände des Auf und Ab werden immer kürzer. Die Dauer des Entzuges verlängert sich. Je intensiver und länger die Instabilität desto mehr verlangen Sie nach der körpereigenen Droge, desto süchtiger werden Sie. Je süchtiger Sie werden desto abhängiger werden Sie, desto mehr wird Ihr Psyche destabilisiert, desto kraftloser werden Sie, desto weniger gelingt es Ihnen sich zu lösen.

Betrachten wir uns einmal eine Borderline-Situation an einem normalen Tag.

Eine Borderline-Beziehung verhält sich wie die Beziehung eines Planeten zu einem schwarzen Loch, der diesem zu nahe gekommen ist. Zuerst befindet sich der Planet in einem Planetensystem in einer stabilen Umlaufbahn. Zu dieser Zeit zieht das schwarze Loch ruhelos, ohne Bindung, durch das All und saugt alles auf was ihm zu nahe kommt. Schließlich trifft es auf seinem Weg den Planeten (Sie) und das Desaster nimmt seinen Lauf. Das schwarze Loch ist hungrig, sehr hungrig Es ist gierig und masslos. Zuerst beginnt der Planet, durch die Anziehungskraft des schwarzen Loches, leicht zu trudeln. nun fängt er, immer wieder gegensteuernd, mehr und mehr an zu taumeln und wird langsam aber sicher aus seiner Umlaufbahn gelöst. Je mehr er sich nun aus der Umlaufbahn löst, desto schneller wird seien Eigenrotation. Gleichzeitig löst das schwarze Loch mehr und mehr Materie seiner Oberfläche ab und verschlingt sie. Je mehr er sich nun dem schwarzen Loch nähert, je höher seien Eigenrotation wird, desto mehr Materie verliert er. Dem schwarzen Loch ist das egal, es schluckt alles, doch verwerten tut es nur das Beste. Alles was es nicht benötigt, spukt es in Form eines Vertikalstrahles wieder aus. Schließlich ist der Planet, besser gesagt das was von ihm noch übrig ist, seine Eigenrotation hat er bereits aufgegeben dem Zentrum des schwarzen Loches so nahe, dass er nach wenigen Umkreisungen (Strudel) um selbiges hineinstürzt und sich in Bruchstücken, völlig zerfetzt, in einer andern Dimension wiederfindet.

Noch ein Tipp: (siehe auch Fragen) oder (Trennung) Geben Sie Ihre Vergangenheit dem Borderliner nicht oder nur teilweise preis. Auch wenn er massive Forderungen danach stellt und oder droht. Er wird es in den Abwertungsphasen, Trennungsphasen gegen Sie verwenden, auch wenn er Ihnen heute sagt das er das nie tun würde.

Dazu ein Fallbeispiel: 
K: erzählt M. aus seiner Vergangenheit mit X. und erzählt was X. tat in der Trennung und wie sehr ihn das verletzte. M. wiederum ist darüber empört und verurteilt X., gibt K. zu verstehen das sie so etwas nie tun würde, ja nie dazu in der Lage wäre. Zu gegebenen Zeitpunkt aber wird M. genau das, nur wesentlich verstärkt und verfeinert, gegen K. tun und zwar nur aus dem Grund weil M. weiß wie sehr es K. trifft.

Dafür können Sie später sagen "mit dir war es so".

Lassen Sie "ihn" nie oder nur teilweise in Ihre privaten Dinge, gerade Geldangelegenheiten und unangenehme Dinge der Vergangenheit, schauen. Auch hier wird er das Wissen darum gegen Sie verwenden. Beachten Sie das der Hass des Borderliners, wenn er geht, grenzenlos ist und er Sie trifft wenn Sie am wenigsten damit rechnen. (Spezialitäten des Borderliners (der Borderline-Störung) sind anonyme Hinweise) Sie verstehen? Dazu unter Trennung und "Was Ihnen passieren kann" mehr.


Beziehung Teil II

Die Abwertungs- und Trennungsphasen treten ja beim Borderliner schlagartig auf (Sie telefonieren zärtlich und Madame hat auf einmal einen Eisprung, welches Sie natürlich nicht wissen, es wird Ihnen auch nicht gesagt sondern kommt später als Ausrede -- Sie haben sicher schon bemerkt das ein Borderliner für alles eine Erklärung hat, sei sie auch noch so utopisch er stellt sie als wahr hin) und wie Sie wissen geht er mit äußerster Härte und Kälte vor. Die ist bedingt durch seinen Spaltungsmechanismus, sein Manipulationsverhalten und das Wissen, welches diese Menschen absolut zielsicher wahrnehmen, um Ihre Druck- bzw. Schwachpunkte. Um es wieder auf deutsch zu sagen in diesen Situationen behandelt er Sie wie Dreck, den Menschen den er noch vor Stunden so liebte.

Aus den anderen Kapiteln wissen Sie bereits um die sofortige Trieb- Bedürfnisbefriedigung, um seine innere Leere, die inneren Ängste und Spannungen, um die enormen Energien die durch die Spaltung vorhanden bleiben und nicht abgebaut werden können. Sie wissen um das Macht- und Kontrollbedürfnis, wissen um die Projektion, und seine verzerrte Realitätswahrnehmung und wissen um die spezifische Persönlichkeitsstörung in der der Borderliner liegt.

Normale Beziehungen zerbrechen in der Regel zu 80% an fehlender Kommunikation bzw. Interaktion zum Partner. Sie leben sich auseinander. Nicht so die Borderline-Beziehung. Sie zerbricht nicht sondern wird schlagartig beendet, besser ausgedrückt zertrümmert. Es findet kein, bedingt durch das ständige auf und ab Auseinanderleben, oder gar eine Auseinandersetzung mit den Geschehnissen, statt.

Betrachten wir uns ganz kurz die Kommunikation in eine Borderline-Beziehung. Es ist nicht so das mit einem Borderliner nicht reden (Kommunikation beinhaltet aber wesentlich mehr) können, in seinen Idealisierungsphasen sogar sehr gut. Dennoch spricht einiges gegen eine gelungene, oder zu gelingende, Kommunikation.

  • Hat der Borderliner eine verzerrte Realitätswahrnehmung.
  • Seine Realitätsprüfung funktioniert auf einem niedrigerem Niveau wie Ihre.
  • Der Borderliner lügt nicht (nur im Rahmen der Manipulation) er irrt. Das heißt er glaubt das was er sagt, in diesem Moment. Es ist "seine" Wahrheit.
  • Durch den Spaltungsmechanismus kann er Sie nicht ganzheitlich wahrnehmen, auch nicht die in sich vereinigten Widersprüche. Dieser Mechanismus kann innerhalb eines Gesprächs mehrmals hin und her schlagen.
  • Da sein Inneres instabil ist kann er das Besprochene nicht beibehalten.
  • Seine Einsichtigkeit oder Abwehr beruht nur auf dem Moment.
  • Unterliegt er dem Macht- Manipulations- und Kontrollbedürfnis.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, das den Forderungen des Borderliners sofort nachgegeben werden muss, dass solche Kommunikationssituationen unter einem enormen Spannungs- Erregungsniveau liegen. Die Kommunikation ist also zum Scheitern verurteilt, anhand der obigen Punkte und weil der Borderliner keine Spannung ertragen, schon gar nicht kontrollieren, kann. All diese Punkte, wobei auch hier eine Rolle spielt ob Alkohol getrunken wird, führt nur zu einer Beispiel-Situation 1 zwischen beiden. Zumal Sie ja auch bereits wissen das der Borderliner ein ganz anderes Zeitempfinden hat als Sie. Was für Sie Stunden sind sind, für ihn Tage, was für Sie Wochen sind sind für ihn Monate. So werden Sie oft feststellen das Sie sagen "Mensch das haben wir doch letzte Woche erst besprochen, warum hältst du dich nicht daran?" und er sagt "ach das ist doch schon ewig her".

Wir wissen um die drei Hauptängste die der Borderliner in sich trägt. Angst vor dem Verschlungen werden, obwohl er die Symbiose sucht. Angst vor dem Verlassen werden, obwohl er immer wieder absolute Distanz herstellt. Angst vor der chronischen inneren Leere. Angst erzeugt Spannung, Spannung ist Energie die den Drang hat sich frei zu setzen. Beim Mann in der Regel nach außen, bei der Frau in der Regel nach innen. Spannung erzeugt Angst und diese wiederum Aggression. Der Borderliner öffnet also sein Ventil, egal wie das jetzt mal aussieht. In der Regel ist es auf Sie gerichtet, da er Sie liebt und seine freiflottierende Angst zielgerichtet werden muss. Paradox oder? Sie sind die Mutter und zum Teil Vater. Wie bereits gesagt kann dies ein Gedanke, ein Impuls, "ein Definitionen", eine Situation auslösen.

Ein Fallbeispiel

(M. weiblich und leidet unter der Borderline-Störung), K. männl. Der Ausgangspunkt der nun folgenden Kommunikation kann alles sein. Ein Wutausbruch von M., ein Streit, eine kurze Trennung oder die Androhung dessen von M. Es spielt keine Rolle. Der Ursprung ist das M. Angst hat. M`s Spannung erhöht sich explosionsartig. M. kann natürlich ihre Angst nicht artikulieren. Sie sagt nicht "ich habe Angst von dir verschlungen zu werden oder verlassen zu werden" In der Regel hören Sie "ich fühle mich von dir unter Druck gesetzt, oder kontrolliert, oder das geht mir alles zu schnell, ich habe Angst vor dir, etc."

K: " was ist los mit dir, warum reagierst du so, was hast du nur?"

M: Angriff "ich fühle mich von dir unter Druck gesetzt, kontrolliert, etc."

K: "aber du wolltest doch das ich das und das mache"

M: "ja aber das geht mir jetzt alles zu schnell"

K: "wieso zu schnell?"

M: "so bin ich nun mal"

K: "Schatz komm mal her, es sind wieder deine Ängste die hochkommen, stimmts?"

M: "ja" (wie ein Kind kommt M. auf K. zu schmiegt den Kopf an seine Schulter und weint)

K: "was sind das für Ängste?" (hier versagt der Borderliner da er es ja nicht erklären kann)

M.: "ach ich weiß auch nicht, mich kotzt das alles an"

K: " was kotzt dich alles an?"

M: " ach die auf der Arbeit"

K: " willst du darüber reden?"

M: "lass mich einfach in Ruhe" (der Kopf zieht sich zurück, der Blick wird kalt und hart)

K: " komm her, du brauchst keine Angst zu haben, ich beschütze dich und bin immer bei dir aber du musst mit mir darüber sprechen wenn deine Ängste hochkommen, dann kann ich dich auffangen, ok?"

M: " ja, mache ich"

K: " wirklich, versprich es "

M: " doch mache ich wirklich, ich liebe dich doch und will dich nicht verlieren"

K: "ich weiß, aber muss es denn immer erst soweit kommen?"

M: "nein, du hast recht, ich will das ja auch ändern, danke für dein Verständnis"

Ironisch gemeint hatte diese Kommunikation eine klare Zielsetzung und ein klares Ergebnis. Sie endet natürlich in Leidenschaft und Liebe und man sollte meinen alles sei gut, denn nach dem Akt, welches für M. wieder die Symbiose herstellt, hat M. natürlich keine Ängste mehr und hat sie auch vergessen. Ist es auch, bis zur nächsten Angst von M. Und nun sollte man meinen M. erinnert sich an das Besprochene. Weit gefehlt. M. öffnet wieder das Ventil und reagiert wie immer. (Vergangenheit bestimmt die Gegenwart)

Meist sehen solche Interaktionen ganz anders aus. Entweder es wird sich geprügelt, Geschirr fliegt durch die Luft, das eine oder andere geht zu Bruch, einher mit hysterischen Anfällen, es wird Kampfstellung mit Messer bezogen usw. Oder einfach nur das vom Borderliner Hass, Negierung, Abwertung, Realitätsverdrehen, Beschuldigungen und Beziehungsabbruch kommen.

Dazu schauen wir uns ein weiteres Beispiel an. (so vielfältig das Borderlinespektrum ist so vielfältig sind auch die Reaktionen)

Nehmen wir hierzu J. und K. (M. Borderline-Störung, weiblich): J. ist in der Tagesklinik und ist zeitlich verhindert ein dringendes Telefonat zu führen. Ohne J. zu informieren nimmt es K. in die Hand und macht für sie den Termin in der Hoffnung J. Stress abzunehmen und sie zu unterstützen. Hinzu kommt das J. wie jeder Borderliner die Dinge vor sich herschiebt. (nun muss man, zum Verständnis, erwähnen das es um einen weiteren Termin bei der Polizei wegen Missbrauch (Vergewaltigung geht.)

Das Ergebnis: J. dreht auf 180, fühlt sich hintergangen (natürlich weil sie im Prinzip erwischt wurde wieder mal alles vor sich her zu schieben). Keine Erklärung seitens K. hilft. Im Gegenteil es folgen Vorwürfe, dass ihr Selbstbewusstsein jetzt noch weiter runter ist und alle sie behandeln wie ein Baby. Im weiteren Verlauf erfolgt dann die Abwertung jeglicher in der Beziehung noch gestern gut gewesenen Dinge, natürlich auch jeglicher Hilfe die K. je geliefert hat. Dies z.B. mit dem Satz " ich habe dich nie um Hilfe gebeten". Als nächstes geht J. in die Provokation und und wie Borderliner provozieren können weiß jeder der je in einer solchen Beziehung steckte. Da kann kommen " du hast mich doch nie geliebt, du liebst mich doch gar nicht, du wolltest doch nie wirklich ein Kind mit mir, usw." Als nächstes kommt dann die Selbstabwertung die natürlich fein mit dem geschehen Missbrauch verwoben wird. " ich bin eine Hure, ich wollte es doch so". Jegliches Aufbauen und Dagegensprechen hilft hier nichts. Nun kommt der erste Dolch ins Herz " ich werde zur Polizei gehen und X entlasten, denn ich wollte es ja, Fallbeispiel S., denn ich bin so".

Das Ihnen hier der Borderliner eine eindeutige und auch wahre Information gibt, ahnen Sie nicht im geringsten.

Sie (K) drehen mittlerweile völlig am Rad und wissen nicht mehr ein noch aus. Stecken im Zwiespalt. Legen Sie auf sind Sie Täter nach dem Prinzip " ha, ich wusste es doch, du bist auch nur wie alle andern", legen Sie nicht auf gehen Sie an Ihre psychischen Grenzen.

Aber weiter im Geschehen. M. reagiert wie jeder von Ihnen bereits bemerkt hat psychotisch. Das heißt sie kann die Realität nicht mehr sehen. Der Weg in die Psychose selbst ist nicht mehr weit. Nachdem die Selbstabwertung nun durch ist, kommt die Suizidankündigung. Bei einem Borderliner (Borderline-Störung) wissen Sie nie ob diese wahr gemacht wird. In der Regel, dies sagte ich bereits, nicht da es ein Hilfeschrei ist. Die Unterscheidung allerdings wie weit der Borderliner psychotisch reagiert fällt am Telefon sehr schwer. Rufen Sie die Polizei sind Sie wieder der Täter ("denn Sie haben diese ihm auf den Hals gehetzt") dies wird er später sagen). Das Sie sich Sorgen machen sieht ja der Borderliner nicht denn er hat schon Spaltung. Er sieht seine Umwelt nicht mehr.

Unter Umständen hört K. (Sie) "lass mich in Ruhe, die Beziehung ist endgültig vorbei, es gab nie eine Beziehung, du hast mich manipuliert, dass wollte ich gar nicht, ich habe erkannt das ich mit dir nicht glücklich werden kann, meine Gefühle zu dir sind weg", usw.

Nun fängt das Spiel erst richtig an.

J. sagt K. wie sie es machen will (Suizid) und wann. Dann kommen SMS " Zettel liegt auf dem Tisch, alles steht drauf, mach's gut, ich wünsche dir ein schönes Leben, such dir eine die zu dir passt, vielleicht im nächsten Leben, nehme kein Handy mit, liegt auf dem Tisch, brauchst gar nicht versuchen mich zu erreichen, mich wird keiner finden, usw."

K (Sie) schon völlig am Boden zerstört, kann keinen klaren Gedanken fassen. Egal was K. nun tun würde es wäre verkehrt. Die meisten der männlichen Partner halten einem solch enormen emotionalen Druck in diesem Moment nicht stand und betrinken sich oder machen sonst etwas, nur um diesen Schmerz los zuwerden.

Machen wir uns nichts vor, in dieser Hinsicht sind die meisten Männer Weicheier und brechen zusammen wie ein Kartenhaus. Denn alles an was Du als Mann geglaubt hast verliert sich in einem Nebel der Hilflosigkeit und Ohnmacht. "Du konntest nicht helfen, sie nicht halten, nicht beschützen. Was ist deine Liebe denn wert?" Diese oder ähnliche Gedanken werden in Ihrem Hirn aktiviert. Das Sie gerade fein säuberlich in das Spinnennetz der schwarzen Witwe eingesponnen werden begreifen Sie nicht einmal ansatzweise.

Aber weiter.

Auf einmal klingelt das Telefon. K. geht ran und was hört er? Ihre Musik (Engel fliegen einsam), reden ist unmöglich. Der Borderliner verstärkt hier sehr gezielt Ihr Gefühl das er es, den Suizid, tun wird, zumal K. eine SMS bekommt, " so und soviel Tabletten habe ich drin drin, fahre jetzt Auto bis es klappt". Natürlich sieht der Borderliner nicht was er anrichten kann, denn er könnte sonst wen überfahren. K. ist verzweifelt, auch hier wieder --- nein der Borderliner denkt und kann nicht daran denken wie es K. (Ihnen) geht. Abgespalten. Dieses Spiel geht jetzt über Stunden. Bis Sie heulend wie ein Hund aufgeben, einlenken oder sonst etwas tun, nur damit es aufhört.

Was kann K. tun?

Solange die SMS funktionieren weiß er sie lebt. Er hat nur 3 Möglichkeiten.

  • Entweder er setzt J. unter Druck und spekuliert darauf das sie noch empfindet und der psychotische Zustand langsam abgeklungen ist " entweder du fährst jetzt nach Hause und wir reden dann, oder es ist endgültig vorbei" (hier geht er das Risiko ein J. schaltet auf stur, welches die Regel ist --- doch J. weiß nicht wie weit sie gehen kann)
  • 2. Variante : " ok, fahr doch vor die Mauer ist mir doch egal" -- die Gefahr ist hierbei -- "ha, ich wusste doch das ich dir egal bin, danke das du es mir so einfach machst" und tut es
  • 3. Variante: sich auf nichts mehr melden, egal welche Anrufe oder SMS. (Gefahr hierbei ist " keiner liebt mich, was soll ich noch hier?" und tut es)

Ein Rezept gibt es leider nicht und jeder der in eine solche Situation kommt muss für sich selbst entscheiden. Die inneren Vorwürfe und Schuldgefühle kann Ihnen keiner nehmen. Doch über eines sollten Sie sich im Klaren sein. Nicht Sie haben sich in diese Situation gebracht sie wurde fein sauber von Ihrem Gegenüber gesteuert, und auch wenn K. nicht den Termin gemacht hätte, so hätte es an anderer Stelle genauso geknallt.

Aber kommen wir noch einmal auf J. zurück.

K. entscheidet sich für die erste Variante. Nun kommt J. in`s emotionale Schleudern, denn mit dieser Reaktion hat sie nicht gerechnet. (grübel, eigentlich sollte doch K. (Sie) emotional zusammenrutschen wie immer)

K. hat den Spieß umgedreht. J. Hilfeschrei und Provokation hat also nicht so funktioniert wie sie sich das, und hier haben Borderliner eine emense bildhafte Vorstellungskraft, vorstellte. Natürlich sagt sie nicht "ok. ich fahre jetzt nach Hause". Soll doch K. noch eine Weile zittern, denn er war ja derjenige der J. weh tat. Sie erinnern sich? Er hatte sie hintergangen. Ergo hört er eine ganze Weile gar nichts. Nun entscheidet sich K. für die 2. Variante und sagt J. das es ihm reicht.

Jetzt wird es aber eng für J. So schreibt sie eine SMS " bin wieder zu Hause, ich denke DU wolltest reden?" Damit dreht sie die Geschichte wieder. Sie war also Ihnen (k) gegenüber so gnädig sich nicht zu töten.

Nun ruft K. an und die beiden sprechen über das Geschehene. J. wird einsichtig und macht sich ganz klein. Bittet um Verzeihung, lässt sich allerdings die Hintertür offen es wieder zu tun. (emotionale Erpressung) Dies (die Einsicht) kann einige Stunden oder Tage anhalten. Bei der Sie natürlich, wie immer, an die Ewigkeit glauben.

Jetzt folgt die Omnipotenzphase (Omnipotenz = Allmacht) des Borderliners. Das heißt J. behandelt K. wie ein Gebrauchsstück, dies kennt J. (die Borderline-Störung) von sich aus der Vergangenheit und weiß sehr genau wie man damit Menschen manipulieren kann. Wenn sie Lust hat zu antworten (SMS) dann tut sie es, wenn nicht dann eben nicht.

In der Regel ist es so, dass Sie wenn der Borderliner nicht will, Sie auch nicht mit ihm reden können. Dann unterbindet er auch jede Möglichkeit der Kommunikation, egal mit welchen Mitteln. Sein Motto ist "ich will / ich will nicht". Alles oder nichts. Schwarz oder weiss. Jetzt will ich reden, und dann gibt er auch keine Ruhe, oder es wird gleich auf Trennung gegangen. So, (siehe vorherige Seite), ist bei Ihnen erst mal alles durcheinander. Anders ausgedrückt, Ihr Spannungs- Erregungsniveau ist sehr weit, am Rande des Kollapses, oben, ihre Nerven bis aus äußerste gereizt, Sie befinden sich nicht mehr in der Mitte.

Just in diesem Moment kommt der Borderliner und verlangt mit Ihnen zu reden, oder die sofortige Versöhnung, natürlich in Form der Symbiose. Bitten Sie ihn jetzt um Zeit haben Sie die Katastrophe. Sie sind im Zwiespalt und haben kaum eine Wahl. Beides unterliegt einer massiven Forderung seitens des Borderliners. Geben Sie nicht nach beginnt das Borderlinespiel wieder von vorne. Geben Sie in der Versöhnung nach bekommt er wieder ein Stück mehr Macht und für Sie ist es keine 100%ige, da Sie nicht verarbeiten konnten. Lassen Sie sich auf die Kommunikation ein können Sie sich ausmalen das diese im Moment von vornherein zum scheitern verurteilt ist.

Sicher haben Sie schon bemerkt das Sie sich innerhalb der Beziehung ständig rechtfertigen müssen und zwar für alles und den überzogenen massiven Forderungen nachgeben müssen. Das befriedigt sein Macht und Kontrollbedürfnis, da Sie es natürlich tun.

In eine normalen Beziehung pegeln sich Verhaltensmuster und Kommunikationsmuster aufeinander ein. Durch das nicht vorhersehbare, instabile, Verhalten eines Borderliners, bzw. der Borderline-Störung, ist dies in solchen Beziehungen unmöglich. Grundlage einer tragfähigen Beziehung ist aber die funktionierende Kommunikation bzw. Interaktion beider Partner.

Jeder Mensch kommuniziert. Man kann nicht nicht kommunizieren. Die Kommunikation ruht auf zwei Säulen, der verbalen und der nonverbalen. Die verbale macht nur ca. 15% aus. Das schwierige ist, dass der Borderliner immer zwei, sich widersprechende (Definitionen), Botschaften sendet. (Paradoxum der Kommunikation) Noch einmal zur Frage " warum habe ich mich in einen Borderliner verliebt und er sich in mich?"

Zum ersten wussten Sie ja nicht das er/sie ein Borderliner ist, bzw. der Borderline-Störung unterliegt. Zum zweiten als Sie es merkten war es wahrscheinlich schon zu spät und Sie saßen in der (Sucht) Falle. Als nächstes müsste man fragen, wenn dann, welcher Komplementärstörung Sie unterliegen und wie stark diese ausgeprägt ist. Aber das ist erst einmal zurückzustellen denn spielt im Moment des Kennenlernens keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Sie spielt eine Rolle in der Frage warum Sie sich nicht lösen können oder konnten.

Aber gehen wir vom 1. Moment des Kennenlernens aus. Jeder Mensch trägt in sich ein Imago, sagen wir einfach ein geprägtes Bild (Imagos = Urbilder, welche sich im Über-Ich befinden und sich aus mehreren Teilen zusammensetzen, dazu zählen Mutter, Vater, erste Bezugspersonen. Jedes der Imagos ist nicht vollständig), also sagen wir besser eine Landkarte. Weil, wie gesagt die Imagos nicht vollständig sind, ist somit diese Landkarte zerrissen.

Datei:Beziehung15.gif

Der grüne Bereich sind Sie, besser Ihre Landkarte, der weiße Teil der der Ihnen fehlt. Die Grund- Urprägung dieser erfolgt vom 0-4. Lebensjahr und wird in der Regel durch die Eltern gelegt. Alles was bis dahin geprägt oder auch zerstört wurde ist nicht mehr änderbar. Bedenken Sie bitte das die Borderline-Störung eine frühkindliche Störung ist und genau in diese Zeit fällt.

Zurück. Sie wissen bereits der Borderliner ist eine perfekte Leinwand. Jeder Mensch projiziert bewusste und unbewusste Dinge auf den anderen. Seien es Wünsche oder Vorstellengen. Sie projizieren Ihre Landkarte auf den Borderliner und gleichzeitig die Suche nach dem fehlendem weißen Stück auf den Borderliner.

Nun passiert folgendes: Da der Borderliner auf der Suche nach der Symbiose ist und keine innere Landkarte, kein Imago (Urbild) hat, keines haben kann, spiegelt der Borderliner zurück "ich bin das fehlende weiße Stück, was dir fehlt". Weiterhin sendet er die Information "nimm mich, ich bin bereit, ich erfülle all deine Wünsche, ich bin das was du suchst". Dieses Signal verstärkt er in der Regel durch mehrere sexuelle Bereitschaftssignale. Wobei es natürlich auch hier auf den Unterschied Mann / Frau ankommt. Der Borderliner spiegelt also Ihre Spaltung perfekt zurück.

Nun unterliegen Sie einem sogenanntem Paradigma. Das heißt Sie lassen nur Informationen zu die Sie zulassen wollen. Dieser Vorgang wird durch Ihre Psyche gesteuert und geschieht unbewusst. Sie haben also, bildlich, ein Gitternetz, ein Sieb, im Kopf durch welche nur bestimmte Informationen fallen, alles andere blenden Sie aus. Auch wenn der Borderliner Ihnen signalisiert oder die Info sendet "mit mir stimmt was nicht" und das tut er, würden Sie diese nicht zu lassen. Wenn jetzt wieder Alkohol oder anderer Stoff im Spiel ist verschiebt sich dieses Paradigma sowieso zu Ihren, in dem Moment, Gunsten, später Ungunsten.

Zurück zu Ihrer zerrissenen Landkarte. Jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens auf der Suche nach diesem fehlendem weißen Teil der Landkarte. Je besser der fehlende weiße Teil zu Ihrer Landkarte passt, als desto besser empfinden Sie es. Aber da gab es nur einen Menschen, Ihre Mutter in den ersten Lebensjahren, bei dem das so war. Der Mensch sucht also das Komplementär seiner zerrissenen Landkarte um die Einheit die er verloren hat wieder herstellen zu können. Je besser das Gegenstück in dieses passt desto größer empfinden Sie die Leidenschaft und "Liebe".

Patsch, genau an dieser Stelle schnappt der 2. Teil der Borderlinefalle zu. Sie haben das gefunden wonach Sie ewig gesucht haben. Da dies natürlich auch so ist, zumindest die ersten Wochen, verschafft es Ihnen und dem Borderliner auch, inklusive der Glückshormone im Hirnstoffwechsel ein Gefühl welches Sie schon einmal kannten.

Richtig als Baby in den Armen der Mutter. Auch das ist wieder unbewusst.

  1. Was können Sie nun tun um nicht in diese Falle zu tappen?
  2. Was können Sie für diese Beziehung tun?

zu 1.) Erst einmal wenig.

Nichts Trinken??? Hilft auch nicht. Ihr Paradigma arbeitet ja perfekt. Sie können natürlich auch nicht den Menschen zum Psychiater schleppen, mit der Bitte um Überprüfung. Der Mensch entscheidet zu 85% aus dem "Bauch" das heißt nach Gefühl und nur zu 15% aus dem Verstand, aus der Logik heraus. Das liegt an unseren 3 Gehirnen. Sitz Ihrer Gefühle ist das Mittelhirn, limbische System, und dieses ist wesentlich älter als der Sitz des Verstandes (Großhirn) und hier geht Alter vor Schönheit und Größe. Aus diesem Grund hat das limbische System immer das stärkere Sagen. Die Vorgänge sind wesentlich komplizierter, sollen aber hier gar nicht vertieft werden.

Des weiteren unterliegen Sie bei all dem einer Gedankenfalle, da Sie, wie bereits gesagt, ausblenden.

Die Gedankenfalle:

  • mich hat er/sie "ganz" anders kennen gelernt
  • bei mir wird er/sie nicht lügen und betrügen
  • mich liebt er/sie wirklich
  • ein solches Ausmass an Gefühlen hat er/sie keinem vor mir entgegengebracht
  • wir sind Seelenverwandt
  • über mich wird er/sie im nachhinein nicht so abwertend sprechen wie über seine/ihre Ex-Partner
  • die Dinge (Liebe, Hilfe, Vertrauen, Anstand, Treue, etc.) bekomme ich auch zurück
  • je mehr Quantität ich gebe desto höher ist die Qualität ist die ich zurückbekomme
  • ich kann ihm/ihr wieder vertrauen (nach Vorfall) denn er/sie scheint es ehrlich zu meinen und zu begreifen
  • er/sie wird sich ändern, durch meine Liebe schafft er/sie das
  • ich muss doch nur mehr Verständnis aufbringen, da er/sie "krank" ist
  • diese starken Gefühle, diese Liebe ist unzerstörbar
  • Sie hören nicht auf Ihren Bauch
  • Sie geben immer wieder den Drohungen, den emotionalen Erpressungen des Borderliners nach (in der Regel Beziehungsabbrüche, Suizidandrohungen, Selbstverletzungen, unrealistische Forderungen, Schuldzuweisungen)
  • Sie glauben an den ethischen Grundsatz "wenn ich nicht verletze werde ich auch nicht verletzt"
  • Sie glauben an den biblischen Grundsatz "wenn dir jemand auf die rechte Wange haut dann halt ihm auch die Linke hin" (ja nicht wehren, denn es könnte ja dann alles aus sein)

Einige der nachfolgenden Ratschläge könne Ihnen vielleicht helfen, gewisse Dinge früher zu erkennen. Bedenken Sie immer das die Borderline-Störung ein breites Spektrum besitzt, die Ausprägungen unterschiedlich stark sind und es eine große Rolle spielt wann sie ausgebrochen ist. Eine weiter Rolle spielt ob Sie oder der Borderliner rechts oder linkshirngelagert ist. Borderliner sind in der Regel rechtshirngelagert.

Siehe auch