Ratschläge in der und für die Trennung einer Borderline-Beziehungen
Diese Ratschläge sollen Ihnen helfen Schlimmeres zu verhindern. Welche und ob Sie welche annehmen bleibt Ihnen überlassen. Die Erfahrung hat gezeigt sie helfen.
- Halten Sie sich vor Augen das Sie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinden, ihr Hirnstoffwechsel nicht mehr "normal" funktioniert und Sie ganz anders reagieren, handeln, denken und fühlen als unter normalen Umständen. (Beziehung)
- Da Ihr Hirnstoffwechsel verrückt spielt führen Sie ihm Hilfe zu. Nehmen Sie zusätzlich Vitamin B (komplex), Vitamin C, Magnesium, Zink und Calcium zu sich. Erhältlich in der Apotheke. (Biochemie)
- Denken Sie immer daran das Sie NICHT schuldig sind, auch wenn diese Schuldgefühle Sie fast erdrücken. Die Schuldgefühle die Sie in sich tragen entstehen durch 2 Dinge. 1.) hat der Borderliner im Laufe der Beziehung diese in Sie durch seine Abwertung impliziert 2.) sind Sie verlassen worden und dies erzeugt immer Schuldgefühle. Ihr Gehirn sieht ja folgendes " ich bin verlassen worden weil..." und das bekommen Sie auch gesagt, vom Borderliner (das Weil du .....). Geben Sie nichts darauf.
- Denken Sie immer daran das aus der Sicht des Borderliners Sie der Täter und er das Opfer ist, bedingt durch seine verzerrte Realitätswahrnehmung und Kindheit. Versuchen Sie ihn auch nicht vom Gegenteil zu überzeugen, es wird Ihnen nicht gelingen. Er hat seine Wahrheit und die ist für ihn real.
- Denken Sie daran das der Borderliner für sein Handeln keine Verantwortung übernimmt. Für ihn war und ist sein Handeln vollkommen gerechtfertigt und legitim. Auch wenn er irgendwann in der Versöhnung sagt es tue ihm leid, ist dies keine Einsicht, wenn dann nur kurzfristig, sondern dient dem Manipulationsverhalten.
- Vergessen Sie den Gedanken, bei einer totalen Trennung, dass ein freundschaftliches Verhältnis möglich ist oder wäre. Das wird es nie geben (Ausnahmen gibt es zwar, allerdings sind diese äußerst selten). Denn a) sind Sie jetzt schwarz und werden es auch bleiben (Spaltung). b) Wäre das für den Borderliner eine "als ob Beziehung", die er durch seine Spaltungsmechanismus nicht führen kann.
- Nehmen Sie unter keinen Umständen Kontakt, egal in welcher Form, zum Borderliner auf, auch wenn er Ihnen in der Vergangenheit sagte "er warte darauf".
Dies aus folgenden Gründen:
- Der Borderliner fühlt sich als Opfer und Sie sind der Täter. Das heißt, nehmen Sie jetzt Kontakt auf werden Sie zum bösen Verfolger und er sieht Sie als Bedrohung.
- Sie wissen der Borderliner reagiert ungesteuert, unkontrolliert, impulsiv. Sie schreiben, sagen ein falsches Wort und haben den Salat. Oder Sie rufen an wollen nur etwas klären und er legt einfach auf oder wertet Sie ab und schon sind Sie wieder am Boden zerstört.
- Sie haben schneller als Sie schauen können eine Unterlassungserklärung, eine Anzeige oder die Steuerfahndung am Hals. Sie sind der "böse Täter". Er fühlt sich bedroht. Auch wenn Ihre Gründe ethisch und moralisch richtig sind. Er sieht es anders. Sie stehen durch die Spaltung auf der schwarzen Seite. Und er besitzt nun einmal keine Emphatie, außerhalb der Idealisierungsphasen.
- Durch seinen Spaltungsmechanismus, das Gefühl der chronischen inneren Leere (nicht Einsamkeit) , das nicht ertragen von Einsamkeit und seine Instabilität wechseln seine Gefühle in Bruchteilen von Sekunden oder Minuten. (Sofern noch kein neue/r weiße/r Fee / Ritter da ist, in diesem Falle ist die Trennung auch nicht endgültig) schlagen seine Gefühle permanent hin und her. Wenn Sie Kontakt aufnehmen wissen Sie nicht auf welcher Seite der Spaltung er gerade steht oder Sie stehen würden.
- Sie wissen nicht ob ein neuer "Partner" bereits vorhanden ist, vielleicht nur im Hintergrund. Dieser wird ja vom Borderliner genauso missbraucht wie Sie einst und was denen zwei dann einfällt wissen Sie nicht. Sie können aber davon ausgehen das es nicht zu Ihrem Vorteil ist.
- Schreiben Sie einen Abschiedsbrief mit all Ihren Schmerzen, Ihrer Traurigkeit, Ihrer Wut, Ihrer Ohnmacht, Ihrer Enttäuschung, mit all Ihren Gefühlen. Verschließen Sie diesen, aber schicken ihn NIE/NICHT/UNTER KEINEN UMSTÄNDEN ab. Verwahren Sie ihn oder geben Sie diesem einem guten Vertrauten.
- Akzeptieren Sie Ihre Trauer und den Verlust. Ohne weiteres haben Sie den Borderliner sehr geliebt. Akzeptieren Sie das ein Teil von Ihnen gerade stirbt, denn er wurde ja durch andocken und Symbiose ein Teil von Ihnen. Akzeptieren Sie das es ein Prozess der Trauer ist den Sie durchlaufen. Sie sind nicht Ihr Ex-Partner Sie unterliegen nicht der Spaltung und können in Stunden alles ablegen und umschalten.
- Führen Sie Tagebuch indem Sie nicht nur die Geschehnisse des Tages niederschreiben sondern auch Ihre Gedanken, Hoffnungen, Gefühle und ganz wichtig Ihre Träume. Es wird Ihnen helfen Spannungen abzubauen und zu überprüfen wo Sie in dem zu bewältigendem Prozeß stehen.
- Versuchen Sie sich möglichst von Triggern fern zu halten. Gehen Sie nicht dort spazieren wo Sie mit "ihm/ihr" waren. Schauen Sie sich keine Bilder der Vergangenheit an. Das alles können Sie machen wenn Sie wieder stabil sind. Entfernen Sie alles aus der Wohnung welches Sie in irgendeiner Form daran erinnert. Sofern es Ihnen möglich ist kaufen Sie sich ein neues Bett, zumindest schlafen erst einmal nicht darin.
- Reden Sie, sofern Sie Freunde haben bei denen es möglich ist und sofern sie es verstehen und zulassen, so oft wie möglich darüber.
- Versuchen Sie nicht zu kompensieren, Ihr Verdrängungsmechanismus arbeitet sowieso, nicht bewußt zu unterdrücken oder zu verdrängen. Das heißt zuviel Sport, andere Aktivitäten, Stands, etc. Ihr Unterbewusstsein arbeitet. Es würde kommen und dann viel heftiger und unkontrollierbarer wie jetzt. ( z. Bsp. Depressionen, Psychosen, Burn - Out- Syndrom)
- Scheuen Sie sich nicht professionelle Hilfe aufzusuchen. Wenn Ihr Auto kaputt ist schrauben Sie doch auch nicht selbst daran herum, oder? Sie bringen es zu einem Spezialisten. Ein Therapeut kann Ihnen helfen. Auch Ärzte die ganzheitliche Medizin beherrschen wie die Akupunktur.
- Scheuen Sie sich nicht, sofern der Terapheut es Ihnen verschrieben hat, Antidepressiva einzunehmen. Sie helfen Ihren Hirnstoffwechsel wieder zu regulieren, für die Zeit Ihres Ausnahmezustandes zumindest. Sie bieten eine unterstützende Wirkung.
- Auch wenn es Ihnen schwer fällt versuchen Sie Entspannungsmethoden wie nach Jakopsen, Yoga, Tai - Chi, Shi - Gong.
- Wenn Sie "fallen" und Ihr Gehirn Ihnen vorgaukelt es ist doch nicht zu "verstehen" dann lesen Sie immer wieder nach. Es hilft ihnen den Prozess zu stärken.
- Stürzen Sie sich nicht in eine neue Liebesbeziehung, auch wenn Sie sich nach Liebe, Wärme und Geborgenheit sehnen, Ihr ganzer Körper danach schreit. Diese hätte keine Überlebenschance und Sie würden Ihren Partner emotional missbrauchen. Sie müssen erst den Prozess der Verarbeitung durchlaufen.
- Sie werden solche Ratschläge hören wie "hak es doch einfach ab". Hören Sie einem solchem Menschen einfach nicht zu. Man kann gewisse Dinge nicht einfach abhaken, dann wären wir keine Lebewesen. Sie können Ihrer Psyche nicht einfach die Abschaltung oder Amnesie befehlen. Als nächstes sind Gefühle / Emotionen nicht willentlich, nur bis zu einem gewissen Grade, steuerbar.
- Versuchen Sie sich nicht gegenüber anderen Personen zu rechtfertigen.
- 1.) kann jemand der es nicht selbst erlebt hat nur schwer verstehen
- 2.) war oder ist ja der Borderliner in Bezug auf ihre Bekannten und Freunde der "Gute" -- denn er hat ja nur ein Problem mit Ihnen, nicht mit anderen
- 3.) sind Sie im Laufe der Beziehung regelrecht auf die Rechtfertigung konditioniert worden
- Gehen Sie nicht zu Wahrsagern, Kartenlegern. Lesen Sie keine Horoskope. Sie konditionieren sich damit und bilden eine selbstverwirklichende Prophezeiung heraus.
- Wenn Sie soweit sind d.h. wieder einigermaßen klar im Kopf und mit Ihren Gefühlen setzen Sie sich hin und machen mal eine Plus- (alle Vorteile der Beziehung, was haben Sie geliebt) und Minusliste (alle Nachteile der Beziehung, was hat Sie gestört), ordnen Sie jedem Punkt eine Priorität von 1-6 zu. Betrachten Sie sich die summierten Ergebnisse jeder Spalte. Das Ergebnis wissen Sie jetzt schon, oder? Kleben Sie sich diese Liste irgendwo hin (Spiegel) wo Sie immer wieder vorbeikommen und sie lesen müssen.
- Entwickeln Sie für sich ein Ritual in dem Sie die Beziehung sterben lassen. Führen Sie dieses Ritual jeden Tag zur gleichen Zeit aus. Nichts darf Sie davon abbringen. Zum Beispiel können Sie eine Kerze nehmen und während sie herunter brennt schauen Sie in die Flamme und sagen sich "so wie die Kerze herunter brennt lasse ich dich in mir sterben" Sie dürfen dabei an die Beziehung denken, aber nicht über sie nachdenken, im Ritual. Sie brauchen auch nicht warten bis die Kerze herunter gebrannt ist. Je nach Stimmung und Zeit. Wichtig ist das wenn Sie die Kerze ausmachen sich sagen "so jetzt bist du wieder ein Stück in mir gestorben und morgen wirst du wieder ein Stück sterben". Wichtig ist nur das Sie es machen und zwar jeden Tag. Sie können auch jeden Tag um die gleiche Zeit in die Kirche gehen und ein oder Ihr Ritual vollführen.
Für alle Ratschläge gilt ein psychologischer und therapeutischer Hintergrund, den ich hier aber nicht näher erklären möchte da es zu umfangreich wäre.
Je nachdem wie lange und wie intensiv diese Beziehung war, Sie sind krank geworden. Es ist keine Schande krank zu sein, Sie können nichts dafür, doch es ist eine Schande keine Hilfe zu suchen und anzunehmen.